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Samstag, 30. April 2011

Warum Adel verpflichtet und Royales fasziniert

Die folgenden Ausführungen erklären, warum viele Menschen unbewusst sich zu royalem Glanz hingezogen fühlen. Freilich ist er nur ein Abglanz, aber einer, der unsere Seele erinnert an etwas, was tief in ihr schlummert und uns bewusst werden will.
Manche lächeln huldvoll herablassend angesichts derer, die von einer Hochzeit wie der des englischen Thronfolgerpaares heimlich oder offen fasziniert, berührt oder einfach innerlich bewegt sind.
Diese seelische Geste des huldvoll herablassenden Besserwissens ist eine des dürren Intellekts oder, wie Ricarda Huch es formulierte: Da raschelt der Gehirnstrohsack.

Urbild eines seelischen Adels

Die seelisch-geistige Wirklichkeit der Menschen lässt uns eine andere Sicht einnehmen . . .

Fortset
zung auf FreieWelt.net mit einer erweiterten Fassung des ursprünglich hier veröffentlichten Threads.

Donnerstag, 28. April 2011

... den Rollstuhl im Kopf ...

Gestern Abend habe ich eine beeindruckende Sendung bei Markus Lanz gesehen. Da waren die Aussagen von Liedermacher und Schauspieler Rainhard Fendrich und von NDR-Talkshow-Gastgeber und Buchautor Hubertus Meyer-Burckhardt schon hochinteressant, auch die des Aussteigers und Ex-Mulitimillionärs Hermann Ricker ...
Überwältigend aber fand ich Worte und Einstellungen einer Frau namens Nina Wortmann. Querschnittgelähmt seit einem Autounfall, vermittelte sie den Eindruck, sie stehe mehr im Leben als viele so genannte Nicht-Behinderte.
Was ihr so treffend gelang, war, zu formulieren, dass für diese so genannten Nicht-Behinderten gilt: 

"Die meisten haben diesen Rollstuhl heutzutage im Kopf."
Und worauf sie sich unmittelbar zuvor bezog, war die Alternative, die sie auch gehabt hätte, nämlich den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen oder die Zeit mit Computerspielen zu verbringen. Stattdessen kämpfte sie um ihre Beweglichkeit, um das teilweise Wiedererwachen ihres Körpers - ihrer Mutter, glaube ich, verdankt sie unendlich viel, die als Physiotherapeutin schon ab dem ersten Tag mit ihr trainierte, auch gegen die Widerstände ihrer Tochter.
"Die meisten haben diesen Rollstuhl heutzutage im Kopf."
Genau so ist es. Viele verbringen ihre Zeit vor dem Computer und vor dem Fernseher, obwohl sie nicht behindert sind.
Genau so aber ist es genau nicht: DIESE Menschen sind behindert: Sie haben ihren Rollstuhl im Kopf, ja, auch im Herzen, denn das ruft nach Leben!
Oder, wie es Nina Wortmann, Ehefrau, Mutter und Model, formulierte:
Ich will leben
Ich will atmen,
Ich will lachen...
Ja, das muss man wollen!
Was daran hindert?
Hierzu zitierte Markus Lanz eine Aussage Meyer-Burckhardts, die ich aufschlussreich und richtig wichtig finde:

Wir haben Angst vor Dingen, glauben wir.
In Wahrheit haben wir Angst vor der Vorstellung, die wir von diesen Dingen haben.
Ein besonderer Satz, eine bemerkenswerte Wahrheit:
Es ist nicht die Realität, die uns nicht ins Leben gehen lässt, die uns Angst haben lässt, die uns behindert; sondern es ist unsere Vorstellung von dieser Realität ... die so, wie wir sie haben, nur für uns so existiert ... !

PS. Diese Sendung kann man bekanntlich in der ZDF-Mediathek (ein bisschen warten, dann läuft die Wiedergabe an) anschauen und diese Sequenz mit Nina Wortmann und dem anschließenden Zitat findet sich zwischen Minute 50.20 und 52.00 ... man kann das ja erfreulich genau einstellen. Ich persönlich fand aber schon weit vorher - eigentlich von Beginn an - auch die Worte von Rainhard Fendrich über die Bedeutung, sich selbst vergeben zu können ("Wer nicht lernt aus seinen Fehlern, ist verflucht, sie ein Leben lang zu wiederholen"), über die Bedeutung, die putzen für ihn hat, den Zusammenhang von Drogengenuss und Kreativität, die sich nicht künstlich erzeugen lässt ("Wenn man wüsste, wie es einem nachher geht, würde niemand damit anfangen") absolut bemerkenswert.
Eine phaszinierende Runde, jeder Einzelne, dazu ein einfühlsamer und humoriger Moderator ... Fernseh-Zeit, die sich für mich gelohnt hat!

Sonntag, 24. April 2011

"Euch ist der Meister nah,/Euch ist er da!" - Ostersonntag



Christ ist erstanden,
Aus der Verwesung Schoß;
Reißet von Banden
Freudig euch los!
Tätig ihn Preisenden,
Liebe Beweisenden,
Wonne Verheißenden,
Euch ist der Meister nah,
Euch ist er da!
                                                    aus dem Faust I, Szene Nacht

Sonntag, 17. April 2011

Darf ich Sie um die Hand Ihrer Tochter bitten? – Ein Brauch, wichtiger denn je!

Kürzlich im Radio ein kleines Feature zu dem Thema Heirat und Tradition gehört und zu der Tatsache, dass höchstens noch jede fünfte Frau - wenn ich mich recht entsinne - Wert darauf legt oder sich gar geehrt fühlt, wenn ihr Zukünftiger den Schwiegervater in spe um die Hand seiner Tochter bittet.
Ja, manche Frauen lehnen das kategorisch ab. Zu was hat man sich zu eigenem Selbstbewusstsein entwickelt, wenn da der Zukünftige etwas tut, was ohnehin keine Bedeutung hat ... Schließlich ist die eigene Entscheidung gefallen, und die ist entscheidend, nicht was der Herr Vater sagt ...
Nun, so einfach ist die Sache nicht ...
Sie ist nur scheinbar ohne Bedeutung.
Wir wissen, dass erst im 19. Jahrhundert sich so etwas wie eine Heirat aus Liebe entwickelt hat. Dass es in fernen Zeiten ganz anders war, darüber habe ich an anderer Stelle geschrieben.
Aber wenn wir in unsere Geschichte zurückblicken, dann wissen wir, dass es noch im Mittelalter die Muntehe gab; der Mann zahlte einen Muntschatz, damit seine Zukünftige ihre Sippe verließ und zu seiner Sippe wechselte. Dann gab es noch die Friedelehe und die Kebsehe, nachzulesen und kurz, aber kenntnisreich zusammengefasst von Angelique Schnabel. Jedenfalls, von Liebesheirat keine Spur!
Heirat hatte also sehr viel mit einem Vertrag zu tun und quasi einem Handschlag, der diesen besiegelte. Daher auch mag die Redewendung "Um die Hand anhalten" kommen. Die Verlobung wurde im Übrigen von der Kanzel bekannt gegeben und mittels einer großen Polterei, mit Hilfe deren Unheil und böse Geister möglichst für alle Zeiten von den zukünftigen Eheleuten ferngehalten werden sollten, eingeleitet, ein Brauch, den wir ja auch von Sylvester kennen.
Um die Ehe ist es still geworden. Zu viele werden geschieden und für manche traditionell denkenden Menschen hat die Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Menschen sich heute ehelichen können, nicht zu deren Attraktivität beigetragen.
Dennoch ist sie nach wie vor für einige etwas Besonderes, ja, für manche nach wie vor ein Sakrament.
Doch zurück zu diesem Brauch, dass der zukünftige Ehemann den Vater der Braut um die Hand seiner Tochter bittet.
Ich glaube, es geht um viel mehr und ich bin der Auffassung, dass es sehr wichtig ist, dass der zukünftige Ehemann ganz bewusst dem Vater der Braut in die Augen schaut und ihn fragt, ob er die Hand seiner Tochter loslässt, zu treuen neuen Händen! - Falls es diesen Vater gibt und die Braut ihn öfter als einmal im Jahr sieht - leider sind ja viele Familien heute zerrüttet - ist dieses Ereignis so wichtig!
Es geht um Muttersöhnchen und Vatertöchterchen.
Manche werden das Märchen Eisenhans und das faszinierende Buch von Robert Bly Eisenhans. Ein Buch über Männer kennen.
Darin - und in dem Märchen - geht es um eine der gravierendsten Aufgaben im Leben eines Mannes: sich von der Mutter zu lösen. Denn mehr Mütter, als einem lieb sein kann, halten ihren Jungen fest, energetisch, nicht faktisch (heiraten darf er schon, wenn er nur in Wirklichkeit der Mutter treu bleibt). An anderer Stelle habe ich davon erzählt, wie sehr eine Frau um ihre Ehe kämpfte und um die Liebe ihres Mannes, wie sehr sie verzweifelte und dass es sie sogar in Selbstmordversuche trieb, worauf das ganze Dorf lästerte und sich auch ihre Kinder von ihr zurückzogen. Kaum aber war sie ausgezogen aus dem gemeinsamen Haus übernahm wer die Regentschaft dort? Seine Mutter!
Die Frau des Mannes hatte vermutlich nie eine Chance gegen Frau Mutter, sie hat deren Allmacht immer gespürt, deren Macht über ihren Mann, der nie IHR Mann war.
Dieser, ihr Mann, hatte leider nie den Schlüssel zum Käfig des Wilden Mannes unter dem Kopfkissen der Mutter entwendet, wie es das Eisenhans-Märchen beschreibt.
So bleibt dieser Mann ewig ein Muttersöhnchen.
Und es gibt mehr Muttersöhnchen als wir ahnen.
Genauso gibt es auch genug Vatertöchterchen.
Anhand eines Beispieles habe ich das deutlich gemacht.
Mehr Väter, als deren Frauen lieb sein kann, ziehen diesen die eigene Tochter vor; das muss nach außen nicht sichtbar sein; es kann in erster Linie ein energetischer Prozess sein; doch die Frauen dieser Männer altern schneller als ihnen lieb ist, denn die Liebe, die jung hält, bekommt die Tochter.
Es steckt mehr Elend hinter dieser Tatsache, als wir ahnen.
Verstehst Du nun, liebe Leserin, lieber Leser, warum ich der Ansicht bin, dass obiger Brauch so wichtig ist?!
Wenn der zukünftige Ehemann dem Vater der Tochter gegenübertritt, dann muss er ihm ganz bewusst in die Augen schauen, und er muss die Tochter aus der Hand des Vaters wollen und der Vater muss die Hand der Tochter loslassen. Denn diese Hand hält nun für alle Zeiten ein anderer in seiner Hand.
Der Vater ist der erste Mann im Leben jeder Frau. Von ihm lernt sie so viel und beobachtet ihn so genau, über viele Jahre; er prägt ihr Bild von einem Mann.
Nun aber tritt der Vater zurück; er hat zurückzutreten.
Deshalb ist dieser Brauch so wertvoll. Er besiegelt diese Tatsache. 
Damit es eine Tatsache ist!

Samstag, 2. April 2011

Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!

Fausts Dilemma ist aktueller denn je: Selbstüberschätzung, Maßlosigkeit und Dünkelhaftigkeit kennzeichnen Verhalten und Einstellung vieler Menschen, was gerade dort weitreichende Folgen hat, wo sich solch eine Einstellung multipliziert: in der Politik. Diese richtet sich in erschreckendem Maße und mehr und mehr gegen die Zukunft unserer Kinder. Die Folgen scheinen schon jetzt fast irreparabel.
Es sei denn, die Erwachsenen kommen zur Besinnung und machen eine Stante-pede-Kehrtwendung: auf IHRE, auf IHRE EIGENEN Kosten, nicht, wie üblich, auf Kosten der Kinder.


Goethes Worte reichen weit in die Gegenwart hinein 

Bleiben wir noch einen Moment bei Faust, aus dem obiges Zitat stammt - er kann uns lehren:
Vom gängigen Wissen hat der Doktor die Nase voll; es geht ihm darum zu wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, und weil er alles Mögliche studiert hat, aber nicht wirklich weiter gekommen ist, verschreibt er sich der Magie und hat insofern Erfolg, als es ihm gelingt, einen Geist heraufzubeschwören, den Goethe - in Anlehnung und im Geiste Giordano Brunos und Paracelsus´- den Geist der Erde, eben Erdgeist nennt. Faust allerdings muss schnell erkennen, dass dieser Geist mindestens eine Nummer zu groß ist; er erträgt ihn nicht und fällt ins andere Extrem: Er nimmt sich als Wurm wahr. Als der Geist Worte formuliert, die Faust zur Besinnung kommen lassen, hat er jedoch nichts Besseres zu tun, als diesem gleich sich anbiedern zu müssen: "Geschäftiger Geist, wie nah fühl ich mich dir!"
Die Antwort ist eindeutig: "Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir."
Was hat dieses Goethewort zu bedeuten?
Kein Zweifel, seine Bedeutung reicht weit in unsere Gegenwart hinein!
Nur verstehen es manche nicht; auch Faust hat es nicht verstanden - oder sollen wir sagen: verstehen wollen?
Denn - der Geist ist verschwunden - es klopft an der Tür. Herein tritt Wagner, Fausts Famulus, eine Mischung aus wissenschaftlichem Assistenten, Hausdiener, Faktotum. Ein Mann, den Faust in der Folge als trockenen Schleicher bezeichnet, der ihn ausgerechnet jetzt, in dieser hehren Geister-Geistes-Stunde, stören muss. Doch alles, was Faust über jenen denkt und sagt, sagt und denkt er über sich selbst. Das nämlich bedeuten die Worte des Erdgeistes: Du gleichst dem Geist, den Du begreifst.
Faust, der sich allem so überlegen dünkt, begreift nicht den Erdgeist, er ist nach wie vor - auch wenn er sich mehr dünkt - ein trockener Schleicher. Lass mich aus dem Spiel, sagt ihm im Grunde der Erdgeist, besinne Dich auf Dein Vermögen, auf Deine Ebene.
Wem gleichen wir?
Wem gleichen unsere Politiker?
So wie Faust spielen viele Menschen mit Kräften, die sie nicht beherrschen, spielen Gott.
Und sie zündeln auf Kosten unserer Kinder. Wenn es so weiter geht, wird die Lunte hochgehen; die, die sie legten, wird das wenig stören; sie haben auf Kosten ihrer Kinder ordentlich auf Pump gelebt.
Zwei Beispiele mögen einleitend aufzeigen, welche Mittel, welches Verhalten in unserer Gesellschaft mehr denn je en vogue ist. fällt doch gerade in letzter Zeit verstärkt auf, wie Politiker versuchen, mittels Worthülsen den Bürger auf Linie zu bringen. 


Hervorstechendes Beispiel: Angela Merkel

Ihr Unwort des Jahres 2010, alternativlos, ist wohl-bekannt. Aber es kann einem dabei nur un-wohl sein. Wie kann jemand die Dreistigkeit besitzen, zu behaupten, dass, was er vorgebe, sei alternativlos. Ob Banken-Enteignungsgesetz oder Euro-Unterstützungspaket: Immer wieder ist für sie, was sie tut, unabdingbar und alternativlos. Das macht jedes Forschen nach weiteren Lösungswegen von vornherein sinnlos. Die Kanzlerin ist ja selbst an ihre Vorgaben gebunden; sie hat ja selbst keine Alternativen. Ein machtvolles Schicksal hat es ihr geflüstert: Es gibt nur einen Weg. Deinen Weg. Geh ihn. Schenk ihn der Welt. Er ist alternativlos.
Dieses Schicksal muss ihr auch das Wort Moratorium geflüstert haben. Erinnern Sie sich noch, wie sie auf der Pressekonferenz dastand und als Getriebene der Atom-Zeit 

– soeben hatte sich das Restrisiko als Fukushima geoutet -

ihr Moratorium präsentierte, alternativlos, unabdingbar. Sie kann das ja alles so leicht verschämt naiv, so charmant unaufdringlich-aufdringlich-selbstverständlich sagen.
Dem Wort Moratorium liegt das lateinische morari zugrunde: Es bedeutet unter anderem ver-zögern. Diesen Geist des Zögerlichen bringt Angela Merkel in die Politik. Aber das ist nicht alles: Dieser Geist ist nur eine strategische Methode; dahinter steckt viel mehr. Das jedoch ist heute und hier nicht das Thema.
Fest steht: Was sie damit erreichen wollte, die Wahlen in Baden Württemberg und Rheinland-Pflalz herumzureißen, aus dem Feuer zu reißen - das hat leider trotz dieses Zauberwortes nicht geklappt, nur: Wer zahlt die Zeche, wenn die Stromkonzerne - was wahrscheinlich ist - erfolgreich klagen? Diesen hungerleidenden Konzernen gehen jeden Tag 1 Million pro stillgelegtem Atomkraftwerk durch die Lappen ...
Fest steht natürlich auch: Merkel zahlt nicht. Sie tat ja auch alles
sich selbst der CDU dem deutschen Volk zuliebe! Das zahlt nun auch. Gewählt ist gewählt Gewiss. Es zahlt der Steuerzahler! Wer sonst?
Aber Sorgen müssen wir uns nicht machen. Sie haben es doch auch gehört: 2011 hat Angela Merkel zum
Jahr des Vertrauens für den Euro ausgerufen. Originalton Merkel: Wir machen den Euro zukunftsfähig.
Über so viel unverschämten Wortschaum können die Menschen nicht einmal mehr weinen.
Ich glaube, viele sind fast verzweifelt, denn es gibt ja kaum Alternativen zur Kanzlerin. Sie ist ja die personifizierte Alternativlosigkeit. Oder sieht jemand Alternativen, vielleicht 


Christian Lindner?

Glaubt der FDP-Generalsekretär tatsächlich, es nehme ihm irgendeiner in Deutschland sein grünes Wendehalsverhalten ab, wenn er - gleichsam aus dem blau-gelben Nichts vorpreschend - dafür plädiert, alle alten Kernkraftwerke abzuschalten? Wenn er nicht einmal das Merkelsche Moratorium abwartet?
Ich persönlich war schon erstaunt über die freche Dreistigkeit dieses doch recht jungen Mannes.
Ausgerechnet also er als Generalsekretär der FDP will sich zum Frontmann der Anti-AKW-Bewegung aufschwingen!
Wie unglaublich überzeugend und glaubwürdig angesichts der Haltung der FDP in der Vergangenheit in Sachen Kernkraft !!!
Jeder weiß doch ganz genau: Wenn dieser Mann glaubt, wieder Wählerstimmen und Pluspunkte für sich mit der gegenteiligen Meinung fischen zu können, dann behauptet er morgen genau das Gegenteil und schreibt auf seine Fahne:
Pro Atom-Kraft! Hurra, lasst uns mit der FDP wieder Kerne spalten!
Ja so ist es: Wenn es ihm in den Kram passt, behauptet er morgen genau das Gegenteil!!
Dieser Mann hat für mich keine geistige Basis.
Selten hat ein Politiker Bürger so für dumm verkaufen wollen.


Das einzig Gute ist: Jeder weiß, sein Verhalten ist ehrlich! Christian Lindner zeigt hier sein wahres Gesicht!
Es ist das Gesicht der Politik. Und der 32-Jährige ist ein recht jugendlicher Vertreter ... arme Zukunft!
Wenn ich zum Beispiel den Spitzenmann der SPD in Baden-Württemberg, Nils Schmid (37), höre, wenn er spricht: Da kommt eine Worthülse nach der anderen, alles gestanzt, politische Retortensprache, seelenlos gesprochen - so ist meine Empfindung ...
Wie sehr wünscht man sich Leute wie Burkhard Hirsch, Gerhart Baum, Erhard Eppler, Richard von Weizsäcker, Renate Schmidt oder andere in die Politik zurück, die um Worte rangen, von denen man ehrliche Worte hören konnte, die aus ihrem Inneren kamen, die lieber nichts sagten als das übliche Gequake. Gewiss, sie gibt es heute auch noch, ich denke an Thomas de Maizière, Wolfgang Bosbach oder Menschen wie Joachim Gauck. Aber sie sind selten geworden. Durchweg sind es Menschen, bei denen spürbar die Sache vor der eigenen Person steht - spürbar!
Als wie gestanzt, zu perfekt, leer, seelenlos empfinde ich Gesalbtes der Göttinnen des glatten Wortes, einer Annette Schavan oder einer Ursula von der Leyen. Wenn es sein darf, sind sie einfach auch perfekt empathisch ...
In solche Menschen habe ich kein Vertrauen. Im Gegenteil: mich friert.
Warum ich darüber schreibe: Weil, wenn man das alles betrachtet, die Chancen verdammt schlecht stehen für das, um was es mir hier geht:


Verantwortliche Politik gibt an die folgende Generation innere und äußere Werte weiter.

Und wenn sie das nicht kann, dann übergibt sie doch wenigstens den Staffelstab auf der Basis 0 auf 0, das heißt im Klartext: 
"Wir, die Erwachsenen, haben nichts für euch, liebe Kinder, erarbeitet, aber wir übergeben euch auch keine Hypothek. Und passt gut auf unsere Rente auf!"
Ich wähle beispielhaft ausführlicher zwei Felder, auf denen das auf katastrophale Weise nicht der Fall ist.
1.944.017.958.989
In diesem Moment (2. April 13.08 Uhr) beträgt der Schuldenstand der Bundesrepublik Deutschland  1.944.017.958.989Euro
Diese Zahl ist nicht fassbar. 
Der Zuwachs an Schulden pro Sekunde beträgt 2279 Euro (wie angenehm überschaubar!).
Die Pro-Kopf-Verschuldung in der Bundesrepublik beträgt 23 791 Euro (wenn Sie diese Zahl lesen, hat sie sich bereits wieder erhöht).
"Lieber deutscher Erdenbürger, der Du in diesem Moment geboren wirst: Das überreichen wir Dir als Startminushaben gleich mit dem ersten Atemzug: – 23 795 Euro."
Bald 2 Billionen Schulden ... unvorstellbar.
Allein in 2010 sind für die Tilgung der Zinsen 36.808.600.000  veranschlagt.

Christian Wilhelm Walter Wulffs Worte

Doch das ist noch nicht alles: 
Meine Stimme hätte Christian Wulff bei der Wahl zum Bundespräsidenten nicht bekommen. Aber was er den anwesenden Bankern auf dem diesjährigen XIX. Bankentag sagte, das hat mich beeindruckt, wies er doch sehr deutlich auf ökonomische Ungeheuerlichkeiten hin:
"Führen wir uns noch einmal die Dimensionen der Rettungsmaßnahmen vor Augen:
In Deutschland wurden 400 Milliarden Euro staatliche Garantien für die Banken und weitere 80 Milliarden Euro Beteiligungen für notleidende Finanzinstitute bereitgestellt. Für die Euro-Länder wurde ein Rettungsschirm über insgesamt 750 Milliarden Euro aufgespannt, um unsere Währung - den Euro - vor den Folgen der Staatsschuldenkrisen in einigen Euro-Mitgliedstaaten zu schützen. Dazu kommen weitere 110 Milliarden Euro an Hilfen für Griechenland.
Dies hat die Politik in schwierigste Begründungszwänge gebracht: Einerseits werden Sportanlagen oder Bibliotheken aus Geldmangel geschlossen, andererseits wird über Hunderte Milliarden verhandelt. Das ist für sehr viele Bürger nur schwer nachzuvollziehen.
Der Ausbruch der Finanzkrise war für alle ein Schock. Die globale Finanzwelt und die gesamte Weltwirtschaft - wir alle haben damals in den Abgrund geblickt.
Hat dieser Schock dauerhaft nachgewirkt? (...)
Ich habe noch Zweifel. (...) Eine so umfangreiche konzertierte Rettungsaktion ist nicht wiederholbar."
Dieser letzte Satz ist bei aller sonst vorhandenen Klarheit höchst bedauerlich, denn Wulff weiß ganz genau, dass alles viel krasser ist: All diese Milliarden, die hier im Raum schwirren, gibt es in Wirklichkeit gar nicht - im Falle einer Krise ohnehin nicht. Oder auf Pump - bis diese Dagobert-Duck-Welt platzt.
Ich finde es eine Ungeheuerlichkeit, mit welcher Nonchalance Frau Merkel die Milliarden Deutschlands banken- und europaweit hinblättert. Wie sie über zig Milliarden einfach verfügt.
Wie sie Staaten Geld in den Rachen schmeißt, die vorher ausführlichst demonstriert haben, dass sie damit nicht umgehen können.
Wie sie aber vor Monaten ihre Ministerin von der Leyen sinngemäß sagen lässt, dass 5 Euro mehr für einen Hartz-IV-Empfänger schon ein Entgegenkommen seien, denn rechnerisch habe er diesen Betrag ja gar nicht verdient. 5 Euro. Für einen deutschen Bürger - ppphhh. Dann lieber in den Euro- oder Bankenrettungsschirm gepumpt.
Pech, dass dieser Deutsche keine Bank oder ein Euro ist. Zumal es ja die vielen Hartz-IV-
Betrüger gibt. Unter den Banken gibt es das nicht, Betrüger. Die kriegen ihr Geld in jedem Fall. Bei Hartz IV bestraft man am besten gleich alle ...
Irgendwie kann das alles gar nicht wahr sein.
Um was es in Wahrheit geht: 
Dieses Jonglieren ist uferlos. Alle Beteiligten haben vollkommen die Realität aus den Augen verloren. Merkel ist als politisches Wesen austauschbar. Nicht nur der ganze Finanzmarkt ist schon lange eine einzige Blase ... auch die Worte der meisten unserer Politiker sind nichts 
anderes als Schlammgeblubbere.
Deshalb wird weiter geschraubt. Die Realität will niemand mehr sehen, geschweige denn benenn
en.
Ich denke auch an den aufgeblähten Apparat der EU. Wir zahlen dort an jedem Bleistift, jeder Tischplatte, jedem Büroteppich mit. Wie viele Sekretärinnen gibt es in der Eu-Verwaltung, wie viel zahlen wir den Abgeordneten (müssen es so viele sein?), wer finanziert ihre vielen kaum mehr überschaubaren und zum Teil abstrusen Ideen? Mit unseren Steuergeldern sind wir an der Nato beteiligt, der UNO verpflichtet ... kein Wunder, dass wir die Schlaglöcher auf unseren Straßen nicht mehr zukriegen. Ich sage nichts gegen die Notwendigkeit übernationaler Gremien; aber zuerst einmal geht es um die Straßen im eigenen Land, um die Bildung der Landeskinder, um das Wohl der Bürger.

Abgebrannte Brennstäbe als Grundlage des Generationenvertrages

Ich finde es eine Schande, wie unsere Zeit mit der Zukunft unserer Kinder umgeht. Wir schmeißen das Geld aktuell auf eine skandalöse und verantwortungslose Weise zum Fenster raus ...
Das gilt auch im Zusammenhang mit der Atomkraft!
Was wir der folgenden Generation und weiteren auch übergeben werden, sind abgebrannte Brennstäbe.
Nicht nur die Energie des Geldes ist vollkommen abgebrannt, auch diese Form der Energie!
Stellen Sie sich unsere Kinder und folgendes Bild vor: 

In 10 oder 20 Jahren beziehen sie eine Wohnung und der Vermieter sagt ihnen: An fünf Stellen dieser Wohnung lagert lebensgefährlich strahlendes Material, bestens gesichert. Es ist völlig ungefährlich. Nur kommen Sie bitte nicht dran. Sagen Sie vorab Ihren Besuchern Bescheid. Und haben Sie keine Bedenken, bei uns gibt es keine nennenswerten Erdbeben, das Haus ist gegen Lastwageneinschläge und Ähnliches gesichert, Flugzeuge stürzen nur im Fernsehen ab und Tsunamis gibt es nur in Japan. Sie merken im Grunde gar nicht die Existenz dieser Stellen (in diesem Moment geht eine Sirene im Wohnzimmer los) Oh, ist Ihr Kind zu nahe an eine solche Stelle herangekommen ... da müssen Sie natürlich schon ein bisschen aufpassen, aber Sie sehen, wir haben diese Stellen sogar gesichert ... es kann also nichts passieren, wenn die Natur, sprich Ihr Kind, sich an die Spielregeln hält ...

In der Wohnung Deutschland stehen 110 kerntechnische Anlagen, die ununterbrochen Atom-Müll 
produzieren; wohin damit, ist ungeklärt; schon diese Orte alle sind potenzielle Gefahrenherde und wenn die Gefahr ihre Potenz abruft, möchten viele, die davon krank werden, bekanntermaßen lieber sterben als leben; welches Leid auf die in Fukushima noch Arbeitenden zukommt - niemand mag es sich vorstellen. Ich weiß, ich gehöre für den ein oder anderen zu
diesen grün-neurotischen Angst-Hysterikern - aber dazu später in einem weiteren Post ein sehr klares Wort! Auch in Bezug auf die Qualität mancher auch auf der Freien Welt geäußerten für mich menschenverachtenden und zynischen Worte.
Dieser strahlende Müll wird unseren Kindern nichts als Ärger bringen!
Und es wird sie, unsere Nachkommen, unglaublich viel Energie kosten, diesen Müll im Griff zu behalten. Vielleicht schießen wir ihn bald zur Zwischenlagerung ins All; dann ist die Sache nicht mehr in der Wohnung, sondern im kosmischen Vorgarten. Diesen Gefallen tun wir unseren Kindern noch!
Den Rückbau der Kernkraftwerke übernehmen wir natürlich, wenn wir da noch leben! Normalerweise wären sie ja noch 10, 20, 30 Jahre gelaufen; aber vielleicht können wir uns nun doch noch dran beteiligen ... Moratori vos salutant.
Klar ist für viele Atomkraft eine faire, saubere Energie. Manche behaupten das bestimmt auch vor ihren Enkeln ... der Opa weiß ja schon, was er sagt ... Opa würde auch Kernenergie essen, so sauber und strahlend rein ist die.
Ein Gläschen Kühlwasser gefällig? Sozusagen direkt aus der Quelle ... Früher hätten es Frau Merkel und Herr Lindner, Herr Seehofer und wie sie alle heißen, die grünen Moratoren und Mutanden, noch selbst abgefüllt.
Normalerweise kann jemand, der gesund denkt, nicht so mit der Zukunft unserer Kinder umgehen. Aber ich weiß, das ist hysterisch. Und wir geben jedem Kind ja auch Jodtabletten mit auf seinen Lebensweg ...

Das Leben voll im Griff

Wir nehmen das Leben in den Griff, als ob wir uns ein Bild von dem Leben machen könnten. Genau das können wir nicht.
Du sollst Dir kein Bildnis machen - dieses Bibelwort gilt auch für unsere Vorstellung von Leben.
Von den Möglichkeiten des Lebens haben wir keine Ahnung, von den Dimensionen seiner schöpferischen Kräfte auch nicht.
Und wir sollten vielleicht Goethes Zauberlehrling aufs Neue studieren, wenn wir über des Lebens zerstörerische Kräfte sprechen, und zwar unter dem Aspekt, woher sie kommen.
Das Leben ist unendlich weiser als wir. Schauen Sie einen Mückenschwarm in der Frühlings- oder Herbstsonne auf einem Waldweg oder einer Waldlichtung an. Hunderte, Tausende von Tierchen, die
umeinanderquirlen, doch in tausenden von Jahren werden Sie keinen Zusammenstoß sehen können.
Lassen Sie dasselbe den Menschen machen: Er bräuchte an jeder Ecke ein Krankenhaus samt Friedhof, um die vielen Verwundeten und Toten zu bergen.
Wir glauben das Spiel der Gene immer besser zu beherrschen.
Wir glauben, wir könnten Nahrung genmanipulativ verändern.
Wir kennen die Folgen nicht. Aber wir tun es.
Nach uns die Sintflut.
Das genau ist das Problem des Menschen, der sich Mephistopheles ausliefert, jener Energie, die das Leben verneint.
Der Mensch tut und macht ohne Ziel und Plan.
In welch kurzer Zeit haben nur wenige Nationen den Orbit mit Weltraumschrott angefüllt.
Das schafft nur der mephistophelische Mensch.
Binnen kürzester Zeit ist der größte Gegner im Weltraum der von dem Menschen produzierte Schrott geworden. Und da gibt es kein Halten.

Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!

Was tut dem Menschen not?

Was ist not-wendig?
Welchen Geist gilt es zu enttarnen, den der Mensch, wie weiland Faust, heraufbeschworen hat, nun schönredet und nicht mehr los wird?

Loswerden: nicht nur für uns - eben auch für unsere Kinder!
Ist es gar eine innere Vernunft, die Menschen in Deutschland weniger Kinder zeugen und auf die Welt bringen lässt?
Bis geschieht, was Not wendet?
Man möchte sagen:

Lasst uns handeln

solange uns Handlungsspielraum zur Verfügung steht.

Wenn wir allein die Schuldenuhr anschauen wird klar: Mit jeder Minute wird er kleiner.
Ich glaube, es ist eine Minderheit, Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer das Leben verneinen und in Deutschland den Geist der Menschlichkeit und Verantwortlichkeit deckeln, aber so geschickt agieren und sich gegenseitig die Bälle zuschieben, dass sie ständig die Meinungsführerschaft behalten.
Dabei hat dieses Land kraft seiner geistigen Ausrichtung, die wir in unserer Kultur und Tradtion finden, die Stärke, zu Menschlichkeit und Verantwortlichkeit zurückzukehren, indem es der Profanisierung und Materialisierung des Lebens entgegentritt.
Dazu müssen unter anderem die, die für Menschlichkeit und Verantwortlichkeit des Lebens sich einsetzen, toleranter untereinander miteinander umgehen, um denen die Stirn bieten zu können, die den Geist der Verneinung verbreiten, sich aber meistens bestens tarnen.
Ja, es ist mehr Toleranz notwendig, damit endlich auch die wertebewussten Kräfte ein Netz schaffen, spannen und halten können, das die Gegenwart und Zukunft und alle Generationen unseres Landes erfasst, umfasst, trägt.
Dazu ein andermal mehr.