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Donnerstag, 21. November 2013

Die Mafia lebt gefährlich.


Der leitende Staatsanwalt von Reggio Calabria, Nicola Gratteri, spricht aus, was keiner so recht wahrhaben mag:

Der Papst ist in Gefahr.

Er mache, so meint der angesehene Jurist, die Finanzmafia nervös und Gratteri äußert wörtlich:„Sie arbeiten an einem Plan.“

Bemerkenswert, auch seine folgenden Worte: „Dieser Papst ist auf dem rechten Pfad. Er hat von Anfang an wichtige Signale gesendet mit seinem eisernen Kruzifix und seinen Mahnungen gegen den Luxus. Er ist konsequent, glaubwürdig und sein Ziel ist eine ‚Grundreinigung’ der Kirche.“

Gratteri meint weiter, dass der Finanzmafia dieser von Franziskus eingeschlagene Pfad  gar nicht gefalle, denn sie investiere, wasche und beziehe seit Ewigkeiten Geld der katholischen Kirche und es heißt wörtlich: Die Finanzmafia „ hat sich ungehindert davon ernährt – mit dem Wissen der Kirche. Diejenigen, die sich bis heute mit Geld und Macht aus dem Vatikan bereichern, sind sehr unruhig und nervös."

Nachzulesen ist das in der Huffington Post - im Original in ihrer italienischen Ausgabe - und ich denke, für diese aufrüttelnde Information dürfen wir dieser Online-Zeitung dankbar sein.

Gratteri, selbst seit 1989 unter Polizeischutz lebend, meint: „Ich weiß nicht, ob das organisierte Verbrechen momentan in der Lage ist, zu handeln (...) aber sie denken mit Sicherheit über ihre Möglichkeiten nach.

Es könnte für den Papst gefährlich werden“.

Obwohl ich in keiner Kirche bin, schätze ich ihre Aufgabe, immer wieder den Weg der Liebe zu thematisieren, als ungeheuer wichtig an.



Sonntag, 17. November 2013

Kopf, halt´s Maul! – Von einem Bauern Glück lernen!


Mit Hirn kann man trefflich über Glück theoretisieren, aber sicher ist:

Ohne Herz gibt es kein Glück!

So viel mal in Sachen ARD-Themenwoche.
Selten habe ich jemand gesehen, der so viel Herz in seinen Händen hat wie Bauer Franz in Bertram Verhaags neuestem Film über "Das liebe Rindvieh", der am Sonntag  um 19 Uhr im Bayrischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Wie er seine Kühe streichelte, das war einfach so liebevoll, dass man förmlich den Strom der Zuneigung, ja Liebe, die von ihm zu ihnen floss, spürte.

Da sind auch für den Zuschauer die Bilder eine liebevolle Herzmassage.

Und seine Ergriffenheit werde ich so schnell nicht vergessen, als er erzählte, dass er oft zu den vier Kühen hin ist, die noch in seiner Herde sind aus der Zeit, in der er noch enthornte, um sich bei ihnen zu entschuldigen, dass er sie schändete.
2008 muss etwas mit ihm passiert sein, so erzählt er, was er sich selbst nicht so recht erklären kann, so eine Art Mutation. Seit diesem Jahr füttere er überhaupt kein Kraftfutter mehr, enthorne keine Kuh mehr, lasse ihnen ihre Persönlichkeit und seitdem, so erzählt seine Frau, kommt er eben nicht mehr frustriert aus dem Stall, um zu berichten, welches Tier wieder gestorben sei und welches krank. Denn der Gesundheitszustand seiner Tiere hat sich rapide verbessert, seitdem er ihnen kein Kraftfutter mehr verfüttert und kein Material aus dem Silo. Der Magen übersäuert nicht mehr und hochinteressant ist es, zu erfahren, welche Rolle selbst die Hörner im Rahmen der Verdauung spielen, denn das Methangas, das sich während der Verdauung bildet, gelangt über den Kehlkopf in den Rachen und die Nasennebenhöhlen, von dort in den Stirnraum und in die Hornzapfen. Bei Kühen, die diese nicht mehr haben, denen sie amputiert wurden, müssen sich die Köpfe auswölben, um dem Druck des Methans Raum zur Verfügung stellen zu können.
Bauer Franz erzählt, dass er zwar deutlich weniger Milchertrag habe, aber eben auch 1000 Euro Kraftfutter spare und 1000 Euro für den Tierarzt. Dafür hat er gesunde Kühe und es erscheint nur glaubhaft, dass er sich sicher ist, seine Kühe, seine gesunden Kühe gäben auch wertvollere Milch.
Dieser Mann muss sich nicht mehr den Hochleistungsbauern geben. Er selbst spricht von seiner Hochleistungszeit, in der er immer angespannt war.
In jener Hochleistungszeit habe er vom Kopf her gehandelt und nie vom Herzen her. Und auch wenn heute der Kopf noch manchmal sage: Das ist jetzt Unsinn, das tut man nicht, dann denke ich mir heute, so erzählt er:

"Kopf halts Maul!
Es ist die Zeit, dass wichtig ist, was das Herz sagt."

Manchmal denke ich, ob es unseren Kindern auch besser ginge, wenn sie weniger Hochleistungskinder sein müssten, sondern natürlich aufwachsen dürften, weil ihre Eltern öfters mal zu dem, was ihr Herz - zumindestens lokal regiert - sagten: Kopf, halt´s Maul!
Jedenfalls ist der Film ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für Ihr Kind oder Ihre Enkel :-)
Und, wie gesagt, Ihrem Herzen tut er gut!
Übrigens habe ich Bertram Verhaag noch nie gesehen und kenne ihn nicht, aber ich finde seine Filme, und was sie über eine gesunde Einstellung zum Leben vermitteln, einfach klasse und sage Ihnen: hier ist der Film erhältlich  :-)

PS
Dass ich unter den Schlagworten und im Rahmen der Kategorien auch "Bildung" anführe, hängt damit zusammen, dass ich glaube,

zur Bildung gehört auch Herzens-Bildung.

Vielleicht sogar vor allem  . . .

Erbarmen am Volkstrauertag


Nachtrag am 17. November, dem Volkstrauertag zum letzten Post:

Leider ist es so, dass, wenn 100 000 für Reinhold Hohl unterschrieben hätten, nicht wenige ihre Unterschrift recht schnell hinzufügen würden.
Nur, wenn keine dreißig unterschrieben haben, dann kann vielleicht etwas nicht richtig sein, dann hat es womöglich seine Richtigkeit, was dem Mann geschieht ...

Niemand wünsche ich, dass ihm widerfährt, was diesem Mann geschieht. 
Und wenn es jemandem geschieht, dann mögen seine Mitmenschen teilnahmsvoller, mitfühlender, mutiger sein.

Erbarmen >  Eure Unterschrift

Mittwoch, 13. November 2013

Bitte tretet aktiv für Professor Hohl ein!


Helft mit, einem entmündigten Menschen, bevor er stirbt, seine Würde zurückzugeben.

Ein Schweizer Fall Mollath. 
Ernestus Baron von Renteln bittet um Eure Unterschrift.

Artikel weiter: hier

Sonntag, 10. November 2013

Wenn zwei Seelenverwandte aufeinandertreffen . . .



Gestern in einem Film gesehen und gehört:

Wenn zwei Seelenverwandte aufeinander treffen,
dann ist das wie ein Gottesurteil.

Dann muss diese Liebe gelebt werden.






Samstag, 9. November 2013

... Und diese Welt den richtenden Gewalten / Durch ein geheiligt Leben abzuringen.


Noch heute, fast 8o Jahre nach seiner Entstehung, bringt das Gedicht Reinhold Schneiders (1903-1958) die tiefe Not der damals Lebenden zum Ausdruck. Anlässlich der Reichskristallnacht darf man sich in Erinnerung rufen, wie wertvoll für Menschen damals ihr Glaube war, wie sehr er ihnen Halt zu geben vermochte und Mut, solche prophetischen Zeilen zu schreiben und zu veröffentlichen.  
Was Reinhold Schneider - 1936 verfasste er das Gedicht, 1941 wurde es veröffentlicht - damals noch nicht wusste, war, dass er nur knapp dem Schicksal Dietrich Bonhoeffers entgehen würde. Wenn ihn nicht das Kriegsende gerettet hätte, wäre wohl auch er, wie viele andere, einer anstehenden Anklage wegen Hochverrats zum Opfer gefallen.
Gerade die äußere Gestalt des Gedichtes,  ein Sonett, das durch seine Form, den zwei Quartetten, die oft einfach Tatbestände darlegen, und den zwei Terzetten, die diese einer Bestimmung, einer Gewissheit zuführen, auf so eindrückliche Weise Inhalte vermittelt, vermag dieser tiefen Not besonders eindrücklich Ausdruck zu geben.
Immer wieder ist ja der Brunnen, wie zum Beispiel in Hofmannthals Weltgeheimnis, Symbol für die Seele des Menschen.
Gerade für uns heute ist es so wichtig, dass wir uns nicht nur - wie Narziss - auf der glitzernden Oberfläche des Lebens spiegeln, sondern unsere Tiefen spüren, ob unser Brunnen mit Wasser gefüllt sein darf, dem Wasser des Lebens:


Allein den Betern

Allein den Betern kann es noch gelingen
Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug' entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.

Samstag, 2. November 2013

Tiere und Vögel sind wie Brüder und Schwestern!


Bruder Pferd

Ein aufrichtiger und zentraler Grundsatz im Leben der Sioux lautete, sich mit allen Lebewesen der Erde, des Himmels und des Wassers verwandt zu fühlen. Sie achteten Tiere und Vögel wie Brüder und Schwestern und begegneten ihnen ohne Furcht.
Chief Standing Bear, Sioux

Es ist dasselbe Denken, das Franz von Assisi im vorletzten Post dem Sinn nach genauso formuliert.

All dem liegt ein Bewusstsein der Demut zugrunde, wie es Hehaka Sapa, ebenfalls ein Sioux, zum Ausdruck bringt:

Alle diese Geschöpfe sind für uns wichtig, ja, in ihrer eigenen Art sogar weise, denn sie können uns Zweibeinern vieles lehren, wenn wir ihnen in Demut gegenübertreten (...) So wie die Vögel mit ihren Flügeln die Erde verlassen, so können auch wir Menschen uns von dieser Welt entfernen, zwar nicht mittels Flügeln, aber durch die Kraft des Geistes.
Dieses Beispiel mag euch verstehen helfen, warum wir alle Geschöpfe als heilig und wichtig ansehen, denn sie alle haben eine Bedeutung und Wirkung auf uns, die, wenn wir sie aufmerksam beachten, zu ein wenig mehr Verständnis verhelfen kann.

Hallo Bruder, hallo Schwester, ich bin Schwester Ziege :-)

Freitag, 1. November 2013

Retten wir den Konjunktiv - und mit ihm viel mehr!

Martin Luthers Bibelübersetzung war im Grunde der erste Duden Deutschlands, und die zeitnahe Aufeinanderfolge von Gutenbergs Buchdruck mittels beweglicher Lettern und der Bibelübersetzung ins Deutsche sind eine der Sternstundenzeiten unserer Kultur.
Fast ein Drittel aller lesekundigen Deutschen besaß recht schnell die damals noch nicht ganz vollständige Übersetzung der Bibel.
Der Reformationstag, der vor allem an Luthers Wirken gegen Ablasshandel und Simonie - wobei bekanntlich Ämterschacherei kein spezifisch kirchliches Phänomen ist - erinnert, ist mir Anlass, auch an die oben angesprochene Leistung des in Eisleben geborenen Theologieprofessors zu erinnern.
Einer der für mich bedeutendsten Sätze seiner so eigenwillig gekonnten, weil zugleich prägnanten Übersetzung ist jener, wie er sich in den Evangelien von Matthäus und Markus findet:

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele.

Das ist Konjunktiv II in Reinkultur  . . .