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Freitag, 31. Dezember 2010

Berührende Herzkunst "Zum Neuen Jahr": Wie heimlicherweise / Ein Engelein leise / Die Erde betritt ...

Leser meiner Ethikpost wissen, dass ich Eduard Mörike, diesen Dichter einer stillen Frömmigkeit, verehre; wer seine Vita kennt, weiß, wie sehr dieser Mann über eine lange Zeit seines Lebens um seine Bestimmung kämpfte, eingeklemmt zwischen Mutter und Schwester und Brotberuf. 
Wie schwer muss es ihm, der eigentlich doch nur Dichter sein wollte, angekommen sein, Pfarrer sein zu müssen. Da mag man verzeihen, dass seine Gemeinde - freilich ohne dies zu wissen - die ein oder andere Predigt zu hören bekam, die er sich von einem Kollegen ausgeliehen hatte.
Dass vor allem in Baden-Württemberg sich manche Schule nach ihm nennt, ist deshalb sicherlich weniger auf seine Predigten zurückzuführen, als vielmehr auf eine dichterische Sprache, die Kinder und Erwachsene, auch die inneren Kinder von Erwachsenen, soweit sie das zulassen können, berührt. 
Lange Zeit galt Mörike vielen, auch vielen Germanisten als Vertreter einer typisch deutschen Biedermeierlichkeit. Heute hat man erkannt, dass sein Werk thematisch und künstlerisch viel weiter ausgreift.
Immer wieder findet in seinen Gedichten seine innige Frömmigkeit ihren Ausdruck. Hier finden wir von Herzen kommende Worte in einer schlichten Form, wie sie wahrem Hoffen und Glauben Heimat sein kann. 
Und sieht man genau hin, ist diese schlichte Form doch so kunstvoll.
Wie in diesem Gedicht Mörikes:


Zum Neuen Jahr
Wie heimlicherweise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen!
Ein heilig Willkommen,
Herz, jauchze du mit!

In ihm seis begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!
               *
veröffentlicht auch in FreieWelt.net

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Wenn sich Hände schneeleise auf Deine Augen legen: Michael Endes Gespür für den inneren Vater.

Wer den Beginn der Geschichte um Momo kennt, weiß, dass sie eines Tages in der Ruine des Amphitheaters vor der Stadt auftaucht. Die Leute erfahren von ihr und kommen und fragen sie aus, fragen auch nach ihren Eltern, ernten aber nur ein Schulterzucken und als sie fragen, wer ihr denn ihren Namen gegeben habe, antwortet Momo: Ich.
In den Mythen sind Helden oft Waisen oder zumindest Halbwaisen. Auch in den Märchen ist es ja oft so, dass der Vater krank wird, die Mutter stirbt ... auf einmal ist der Held allein.
So allein ist auch Momo.
Viele Menschen haben Vater und Mutter, in Wirklichkeit sind sie aber doch allein.
Das ist schlimm, schlimmer als Waise zu sein. Denn keinen Vater und Mutter zu haben, wenn man glaubt, man habe welche, kann ein Leben lang undurchschaubar sein. Zwei Hohlräume, die man für Vater und Mutter hält.
Jeder Mensch muss überprüfen, ob er Vater und Mutter hat.
Wenn sie fehlen, fehlt etwas in uns, was uns erwachsen werden lässt. 
Wenn sie fehlen, ist die Linie zu den Ahnen gestört. Und wie wichtig diese Linien sind, wissen wir spätestens seit Hellinger und seinen Familienaufstellungen. Wer im Rücken seine Ahnen hat, ist stark, wer sie nicht hat, läuft Gefahr, auf den Rücken zu fallen. Es macht einen tiefen Sinn, dass im Alten Testament immer wieder die Reihe der Ahnen aufgelistet werden. Früher hielt ich das für Papierverschwendung. Heute weiß ich, dass jeder Ahne eine Bedeutung hat. Es geht nicht darum, dass wir ihn in einem vordergründigen Sinn kennen, es geht darum, dass er eine Sprosse auf jener Leiter ist, auf der wir uns zum Himmel strecken.
Zudem ist die Gefahr riesig, dass eine Frau sich einen Mann sucht, der Vater für sie sein soll, und genauso besteht die Gefahr, dass ein Mann sich eine Frau sucht, die Mutter sein soll.
Nicht, dass diese Ehen unglücklich sein müssen, aber wirkliches Glück ist nur in einer symmetrischen Beziehung zu finden, nicht in einer zwischen Kind und Elternteil.
Momo findet in Meister Hora einen Vater:
Sie stürzte auf ihn zu, er nahm sie auf den Arm und sie verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Wieder legten sich seine Hände schneeleise auf ihre Augen und es wurde dunkel und still und sie fühlte sich geborgen.
Dieses Gefühl der Geborgenheit und bedingungslosen Liebe, das braucht jeder Mensch. Auch der verlorene Sohn im biblischen Gleichnis hat es bei seiner Rückkehr erlebt, dieses bedingungslose Auf- und Angenommensein.
Wer dieses Gefühl nicht kennt, muss es nacharbeiten. Ich glaube, man kann das. Sonst fällt ein Mann immer wieder auf Vaterfiguren herein und fährt auf sie ab, ohne es zu merken. Und auch eine Frau sucht primär den Vater im Mann und nicht den ebenbürtigen Partner.
Sorgfältig bei einer möglichen Nacharbeit müssen wir unterscheiden, ob wir nur Ersatzfiguren gesucht und gefunden haben oder ein wirkliches Vorbild, das uns sagen lässt: Diese Energie erfüllt meine Seele. 
Ansonsten bleibt ewig eine Sehnsucht. 
Eben eine Sucht.
Sonst finden wir kein Vaterhaus.
Kein Mutterhaus.
Und können auch unseren Kindern keines geben.
Auch unseren inneren Kindern nicht.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Herodes - Mordenergie gegen innere Kinder



























Bei Wikipedia lese ich, dass der Kindermord historisch nicht belegt ist:
> Als Kindermord in Bethlehem wird der biblischen Überlieferung nach der Mord an allen Jungen Bethlehems auf Befehl König Herodes des Großen bezeichnet. Laut dem Matthäusevangelium soll Herodes nach Jesu Geburt alle Knaben ermordet haben. [...] Der christlichen Tradition nach werden die Opfer mit dem Begriff Unschuldige Kinder bezeichnet. Wissenschaftlich wird die Geschichte allgemein angezweifelt, da diese Tat durch keine weitere Quelle historisch belegt ist und auch niemals belegt werden kann. […]
Während die griechische Liturgie 14.000 ermordete Knaben nennt und mittelalterliche Autoren bis zu 144.000 Opfer annahmen, sprachen spätere Theologen […] auf Grund der anzunehmenden Größe des Ortes Bethlehem zu biblischen Zeiten nur noch von etwa sechs bis zwanzig erschlagenen Kindern. […]
Es ist zwar belegt, dass Herodes der Große ein so striktes und grausames Regiment geführt hat, und dass er neben Dutzender politischer Gegner sogar einige seiner Verwandten ermorden ließ. Bei dem jüdisch-römischen Historiker Josephus, der alle bekannt gewordenen Verbrechen des Herodes besonderes ausführlich dargestellt hat, wird von einem Kindermord in Bethlehem allerdings nichts berichtet.


Ich sollte mal versuchen, den Wikipedia-Artikel zu erweitern, um aufzuzeigen, dass diesbezüglich, wie fast immer in der Bibel, eine tiefe symbolische Bedeutung verborgen liegt.
Leider muss man hier sagen, denn: Herodes ist oft ein Teil von uns.
Wäre mal interessant zu verfolgen, wie vor diesem Hintergrund die Wikipedia-interne Diskussion verläuft, wenn dieser Aspekt eingebracht wird. – Vielleicht mach ich das mal und dokumentiere es hier.
Bezeichnend ist doch allemal, wie Menschen reagieren, wenn sie mit sich konfrontiert werden, genauer: mit einem Teil von sich.


Man kann ihn, diesen Teil, umbringen.


Wie Herodes die Kinder.


Wie Sophisten, Pharisäer und andere Sokrates, Jesus, Johannes Hus, Giordano Bruno, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Frère Roger, Benazir Buttho …
In Benazir Buttho haben Menschen die Hoffnung auf Weiblichkeit im Umgang miteinander töten wollen. - Gott sei Dank stirbt die Hoffnung nie ...

Herodes ist ein Teil von uns.
Deutlich wird das, wenn wir Menschen begegnen, bei denen es diese Herodeskräfte geschafft haben, ihre inneren Kinder zum Schweigen zu bringen, ja zu töten [falls das möglich ist; irgendwie hoffe ich, dass es nicht möglich ist].


Dann nämlich wird der Erwachsene zum Herodes.

So, wie jemand, dem man zu viel Scham eingeimpft hat, zur Schampersönlichkeit werden kann, so kann jemand, bei dem die Herodeskräfte mehr und mehr die Persönlichkeit dominieren, zum Herodes selbst werden. –
Und wehe, so jemand ist Lehrer … auch das gibt es leider.
Welches Kind da nicht den Rücken krumm macht, das wird rund gemacht, oft unter maßgeblicher Beteiligung der Eltern. Bis die Persönlichkeitsstruktur bis zur Unkenntlichkeit verbogen ist.

Wie nun haben wir uns diesen Teil in uns, den wir als Herodes bezeichnet haben, jenen ganz und gar lieblosen Erwachsenen vorzustellen und was hat es mit dem inneren Kind auf sich?
Die folgenden Informationen habe ich mit leichten eigenen Veränderungen dem - wie ich finde - zweitbesten Buch zum Thema > Inneres Kind <, Erika J. Chopichs und Margaret Pauls "Aussöhnung mit dem inneren Kind" entnommen:

> Unser inneres Kind ist jener Persönlichkeitsteil in uns, der das ganze Spektrum intensiver Gefühle - Freude und Schmerz, Glück und Traurigkeit erlebt. Das innere Kind lebt in der Sphäre von Sein, Fühlen und Erleben, die der rechten Gehirnhälfte zugeordnet ist.
Im Gegensatz dazu steht der Erwachsene, der über das Machen, Denken und Handeln der linken Gehirnhälfte gebietet, zugleich aber eben­falls über eine ganze Skala von Gefühlen verfügt. »Tun« be­zieht sich auf die äußere Welt und auf Aktivität, während »Sein« sich auf die Existenz auf einer inneren, emotionalen und spirituellen Ebene bezieht. »Tun« ist eine äußere Erfahrung, während »Sein« eine innere Erfahrung ist. [...]
In unserem inneren Kind sind die Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der Kindheit gespeichert, an die wir uns zurückerinnern können, wenn wir versuchen, von ihm zu lernen.
Wir können das Kind auf unterschiedliche Weise betrachten: als Kind, das vom inneren Erwachsenen geliebt wird, und als Kind, das nicht geliebt, das kritisiert, vernachlässigt und vom inneren Erwachsenen verlassen wird. Es gibt aber nur ein einzi­ges inneres Kind. Zu jedem Zeitpunkt wird dieses Kind vom inneren Erwachsenen entweder geliebt oder nicht geliebt, und seine Gefühle und sein Verhalten resultieren direkt daraus, ob der innere Erwachsene die Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle des Kindes kennenlernen und die Verantwortung für sie über­nehmen möchte oder ob er sich vor diesem Wissen und dieser Verantwortung schützen will.
Wenn der innere Erwachsene sich davor schützen möchte, die Gefühle und Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und es ablehnt, die Verantwortung für sie zu übernehmen, dann trennt er sich durch die verschiedenen Formen von Selbstanklage, Vernachlässigung und Bequemlichkeit von seinem inneren Kind. 


Auch Herodes wollte sich vor solchen Herausforderungen schützen.
Auch Herodes fühlte sich bedroht. - Bedroht durch ein Kind, das Liebe in die Welt brachte.
Der lieblose Erwachsene, genannt Herodes, sah sein Regime gefährdet. Dieser Verunsicherung begegnete er radikal.
Radikal wollte er sich von allen Kindern entsprechenden Alters trennen. - Damit er sich der Herausforderung des göttlichen Kindes nicht stellen muss, der Liebe.
Wenn das Kind erwachsen ist, werden die Menschen den Erwachsenen umbringen, damit sie sich der Herausforderung jenes Kindes, das in ihm lebt, nicht stellen müssen: der Liebe.
Geschehen auf Golgatha.

Zurück zu dem Erwachsenen auf dem Herodesweg: Er entscheidet sich dafür, keine Verantwortung für die Freude des Kindes zu überneh­men. Er misst Aufgaben, Regeln, Verpflichtungen und Scham- und Schuldgefühlen einen größeren Wert bei als dem Gefühl, in Kontakt mit sich selbst zu sein.
Der lieblose Erwachsene spaltet so das innere Kind ab und lässt es durch seine Entschei­dung, ein autoritärer oder gleichgültiger Elternteil zu sein, im Stich.
Wenn der lieblose Erwachsene autoritär ist, dann ist er kritisch, verurteilend, herabsetzend und/oder kontrollierend.
Der lieblose Erwachsene sagt sowohl seinem inneren Kind als auch einem Kind in seiner Lebenswirklichkeit, dass es schlecht, falsch, unzulänglich, dumm, selbstsüchtig oder unwichtig sei, und erklärt seine Gefühle für unwichtig. Er versucht, das Kind zu kontrollie­ren, indem er ihm sagt, was es tun sollte oder nicht tun sollte, und hält ihm all die schlimmen Dinge vor, die passieren kön­nen, wenn es etwas »nicht richtig« macht.
Der lieblose Er­wachsene sagt dem Kind, dass es nur dann liebevoll sei, wenn es sich selbst aufopfere, und dass es selbstsüchtig sei, sich selbst glücklich zu machen. [...]

Der lieblose Erwachsene, der lieblose Gebote der El­tern und der Gesellschaft verinnerlicht hat, zwingt dem inne­ren Kind Regeln auf, die nach Melody Beattie u.a. in folgenden Glaubensmustern ihren Niederschlag finden - eine Auswahl:

• Spüre deine Gefühle nicht, und sprich nicht über sie.
• Denke nicht, suche nicht nach Lösungen und triff keine Entscheidungen - du weißt möglicherweise nicht, was du willst oder was das Beste für dich ist.
• Nimm Probleme nicht wahr, erwähne sie nicht und löse sie nicht - es ist nicht gut, welche zu haben, vertusche sie besser; Du wirkst sonst nur schwach.
• Sei gut, anständig, perfekt und stark.
• Sei nicht, wer du bist, denn das ist nicht gut genug.
• Sei nicht egoistisch, stelle dich nicht an die erste Stelle, sage nicht, was du willst oder brauchst, sage nicht nein, setze keine Grenzen, und sorge nicht für dich - sorge immer für andere.
• Verletze die Gefühle der anderen nicht; mache sie nicht wütend.
• Sei nicht lustig oder albern, und genieße dein Leben nicht - es kostet Geld, macht Lärm und ist nicht nötig.
• Vertraue nicht dir selbst, deinem höheren Selbst, dem Prozeß des Lebens oder bestimmten Menschen - setze statt dessen Vertrauen in betrügerische Menschen; reagiere dann überrascht, wenn sie dich hereinlegen.
• Sei nicht offen, ehrlich oder direkt - sprich in Andeutungen, manipuliere, bringe andere dazu, für dich zu sprechen. Er­rate, was sie wollen und brauchen, und erwarte von ihnen, dass sie dasselbe für dich tun.
• Komme niemandem nahe - du machst dich dadurch verletz­bar.
• Störe das bestehende System nicht, indem du wächst oder dich veränderst.
• Mache immer ein fröhliches Gesicht, egal wie du dich fühlst oder was du zu tun hast.

Unser liebloser Erwachsener zwingt diese Regeln und falschen Überzeugungen unserem inneren Kind fortwährend auf und setzt somit die Lieblosigkeit, die er selbst in seiner Kindheit erfahren hat, permanent fort. Sowohl der autoritäre als auch der gleichgültige innere Er­wachsene geben dem inneren Kind das Gefühl, ungeliebt und im Stich gelassen zu sein. Das Kind folgert daraus, dass es schlecht, falsch, nicht liebenswert, fehlerhaft, unwichtig, unbe­deutend und unzulänglich sei, und diese falschen Überzeugun­gen erzeugen Gefühle von Angst, Scham und Schuld. Der lieblose Erwachsene ist im Allgemeinen ein Abbild der Lieblosigkeit seiner Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer, geistlichen Führer oder anderer Rollenvorbilder und Autori­tätspersonen. Wir alle neigen dazu, auf dieselbe Art auf unser inneres Kind zu reagieren wie unsere Eltern oder Bezugsperso­nen, und somit erzeugen wir immerfort aufs Neue unseren Schmerz und das Gefühl des Getrenntseins. Wir können unser inneres Kind auf dieselbe Art kritisieren, anlügen, beschuldigen oder abwerten, wie wir selbst als Kind kritisiert, angelogen, beschuldigt und abgewertet worden sind, und wir benutzen dazu oft dieselben Worte, Sätze und Handlungen.

Im Folgenden finden wir einige der falschen Glaubensmuster, die wir vielleicht verinnerlicht haben, als wir dem Einfluss unserer Eltern ausgesetzt waren:

• Ich kann mich selbst nicht glücklich machen. Ich kann mich selbst nicht so glücklich machen, wie jemand anders oder etwas anderes es könnten. Ich kann nicht selbst für mich sorgen.
• Ich verdiene es gar nicht, glücklich zu sein.
• Ich kann mit Schmerz nicht umgehen, besonders mit dem Schmerz der Ablehnung und des Verlassenseins, dem Schmerz meines Alleinseins.
• Andere sind für meine Gefühle verantwortlich, und ich bin für ihre Gefühle verantwortlich.
• Ich kann selbst kontrollieren(!), wie sich die anderen mir gegenüber fühlen und wie sie mich behandeln.
• Mich selbst glücklich zu machen ist egoistisch und deshalb falsch.
• Der Kern meines Wesens ist schlecht, falsch, nicht liebens­wert oder sonstwie fehlerhaft.

Solange wir aus diesen falschen Überzeugungen heraus han­deln, werden wir es möglicherweise nicht schaffen, uns unserem inneren Kind gegenüber liebevoll zu verhalten. Wir werden keine Verantwortung für unsere eigenen Gefühle übernehmen und uns nicht für das Lernen entscheiden.

Deshalb: ein klares NEIN dem HERODESWEG. Ein klares JA zum Weg des "ICH BIN", zum Weg der Selbstliebe, ohne die keine wahre Liebe möglich ist.

Liebe soll kein Opfergang sein; das ist sie ohne Selbstliebe.
Selbstliebe soll kein Selbstzweck sein; das ist sie ohne Liebe.

Liebe und Selbstliebe sind das Yin und Yang göttlichen Seins.


Samstag, 25. Dezember 2010

Eine Silberschnur zwischen unserem Herzen und unserer Zeit. – Was Meister Hora und Momo über Zeit wissen.

Hellsichtige Menschen sehen jenen Lebensfaden, der unsere irdische Existenz ermöglicht, indem er den sogenannten Astralkörper, den Träger unseres Bewusstseins, unserer Leidenschaften und Empfindungen, unterhalb des Herzens mit dem physischen Körper verbindet, als eine silberne Schnur. 
Von ihr ist in der Bibel, im Prediger Salomo, Kapitel 12 die Rede:

5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; –
6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt.
7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

Mit dem Tod reißt diese Verbindung.

In der griechischen Mythologie gibt es die Moiren, in der lateinischen die Parzen und in germanischen die Nornen - jeweils sind es drei Schicksals-Göttinnen -, die über diesen besonderen Faden, den Lebens- oder silbernen Schicksalsfaden wachen. Wird er durchtrennt, stirbt die irdische Existenz des Menschen.

So wichtig ist das Wissen um diesen Zusammenhang, dass drei große abendländische Kulturen drei wichtige Gottheiten ihm gewidmet haben. Missverstehen wir ihre Realität nicht: Es gibt sie.

In Michael Endes Momo hat Meister Hora die drei Funktionen der Schicksalsgöttinnen, die Silberschnur zu spinnen, über sie zu wachen und sie zu durchschneiden, inne. Kein Wunder, dass er von einem silbernen Tor spricht. Er ist allerdings nicht Herr über das Schicksal, gleiches gilt auch für die Schicksalsgöttinnen; er ist sozusagen nur ausführendes Organ einer höheren Macht. Dennoch darf man von ihm zur Recht wertschätzend von einem Meister sprechen. Hora kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Stunde

Meister Hora führt unser Stundenbuch. Die Bibel nennt es Buch des Lebens.

Doch lassen sie uns nachsehen, wo der Ursprung unserer Silberschnur sein sollte, denn sie beginnt nicht einfach im menschlichen Körper, sondern im eigentlichen Sinne in seinem Herzen; in Momo heißt es deshalb:
(...) so wie ihr Augen habt, um das Licht zu sehen und Ohren, um Klänge zu hören, so habt ihr ein Herz, um damit die Zeit wahrzunehmen. Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren wie die Farben des Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben. Aber es gibt leider blinde und taube Herzen, die nichts wahrnehmen, obwohl sie schlagen.
Ein Herz, das nicht sehen kann, ein Herz, das nicht hören kann, ist nur eine Stoffwechselpumpe.
Das Glänzen des Lebensfadens ist dann ganz matt; es gibt ja nur eine müde Verbindung zwischen der Lebenszeit eines Menschen und seinem Herzen. Leider kann dies bereits für junge Menschen gelten, zumal unsere Schule nicht dieses Wissen, dieses Herz-Wissen fördert.

Noch etwas lehrt uns Momo

Jede Stunde unseres Lebens kann ein Geschenk sein. Diese Möglichkeit entfaltet sich vor der kleinen Momo in einer Weise, die zu den schönsten Passagen des Buches von Michael Ende gehört. Als wunderschöne Blüte taucht sie auf, diese augenblickliche Stunde, verbunden mit einem klingenden Licht, das zu hören ist. Doch als Momo glaubt, dass sie nun die Zeit aller Menschen wahrgenommen habe, belehrt sie Meister Hora:
Was du gesehen und gehört hast, war nicht die Zeit aller Menschen. Es war nur deine eigene Zeit. In jedem Menschen gibt es diesen Ort, an dem du eben warst. Aber dort hinkommen kann nur, wer sich von mir tragen lässt. Und mit gewöhnlichen Augen kann man ihn nicht sehen.
Man muss die Augen Momos haben, die Augen eines Kindes, um diese Schönheit der Zeit sehen zu können. Und noch etwas: Es bedarf des Vertrauens in Meister Hora. In die Zeit. In das Leben.

Mit dem griechischen Gott Kronos - kronos bedeutet bekanntlich Zeit - begann die Weltenuhr zu ticken.
Heute sind wir auch über die Regentschaft des Zeus, der seinem Vater Kronos folgte, hinaus. Jeder von uns, ob Mann oder Frau, ist ein Prometheus, der sein Leben selbst in die Hand nimmt, mehr oder weniger bewusst.

Momo kann uns daran erinnern, woher wir kommen. Denn nur, wenn wir das wissen, ahnen wir unser Ziel, das - so ergeht es ja auch den Märchenhelden - nur anders aussehen wird als zu Beginn unserer Reise. Wir wollen den Ausgangszustand wiederherstellen, der Märchenheld möchte, dass Vater und Mutter wieder gesund werden. Doch repräsentieren beide, repräsentieren der gute König und die gute Königin ein Bewusstsein, von dem wir uns verabschiedet haben. Unser neues Bewusstsein können wir nur erahnen.

Lesen wir Momo, gewinnen wir Vertrauen, dass alles gut wird. - 

Weil wir nie gestorben sind, leben wir noch heute. Davon erzählen die großen Grimm-Märchen. 
Und Michael Endes Momo.


mehr zu Momo und dem Zusammenhang von Herz und Zeit
inclusive jener schönen Passage, von der oben die Rede war: hier

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachten 2010: Help us find a place, guide us with your grace!




I pray you'll be our eyes, and watch us where we go
And help us to be wise in times when we don't know
Let this be our prayer, when we lose our way
Lead us to the place, guide us with your grace
To a place where we'll be safe
I pray we'll find your light, and hold it in our hearts
When stars go out each night,
remind us where you are
Let this be our prayer, when shadows fill our day
Help us find a place, guide us with your grace
Give us faith so we'll be safe
A world where pain and sorrow will be ended
And every heart that's broken will be mended
And we'll remember we are all God's children
Reaching out to touch you
Reaching to the sky
We ask that life be kind, and watch us from above
We hope each soul will find another soul to love
Let this be our prayer, just like every child
Who needs to find a place, guide us with your grace
Give us faith so we'll be safe
Needs to find a place, guide us with your grace
Give us faith so we'll be safe

Samstag, 18. Dezember 2010

"Da erglänzt in reiner Helle/Auf dem Tische Brot und Wein" - Von der Sehnsucht nach dem Abendmahl.


Die folgenden 12 Zeilen, die Trakl 1914 schrieb, habe ich vor Jahren schon auswendig gelernt. Es gibt nur wenige, die mich so berühren; es gibt nur wenige, die so visionär und doch zugleich in das Zentrum des menschlichen Seins führen wie die folgenden drei Strophen, überschrieben: 


                EIN WINTERABEND.

Wenn der Schnee ans Fenster fällt.
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohl bestellt.

Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.

Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.  


Dieses Bild hat Saskia in der 10. Klasse anlässlich unserer Gedichtinterpretation gemalt und mir zur Verfügung gestellt. Danke! 

















Am 3. November 1914 erliegt Georg Trakl - für mich einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache; er lebte von 1887-1914 - abends um  neun  Uhr einer Überdosis Kokain. Nie wird man aufklären können, ob es ein beabsichtigter Selbstmord war. Zu diesem Zeitpunkt hält er sich im Krakauer Garnisonsspital auf, in das er zur Beobachtung seines Geisteszustandes eingewiesen worden war. Hintergrund war, dass ihn Kameraden nur mit Mühe daran hindern konnten, Selbstmord zu begehen, als er ein Gewehr auf sich richtete. 
Nie hatte Georg Trakl die Folgen der Schlacht von Grodek überwunden, als er auf sich allein gestellt, 90 Schwerstverwundete zu betreuen hatte, die nach dieser Schlacht am 24. August 1914 in jene Scheune eingeliefert worden waren, in der er als ausgebildeter Apotheker Dienst tat. Kein Arzt war zugegen, es gab kaum Verbandsmaterial, Trakl war ausgesetzt den Schreien, den Todesschreien der Schwerstverletzten. 
Dabei wissen wir aus seiner Biografie: So wie diese Menschen schrie seine Seele über viele Jahre selbst.
Georg Trakl hat uns ein Werk voll innigster und unterschiedlichster Zeilen hinterlassen, das er in den 27 Jahren seines Lebens schuf. Im Grunde steht er in einer Reihe jener genialen und schwerst verletzten Dichter deutscher Sprache wie Jakob Michael Reinhold Lenz, Friedrich Hölderlin, Friedrich Nietzsche und anderen, die so oft bestrebt waren, Unsagbares in Worte zu fassen.
mehr zu diesem Gedicht: hier

Samstag, 11. Dezember 2010

"Sachliche Romanze": Erich Kästners Irrtum in puncto Liebe und die Bedeutung des wahren Sakramentes der Ehe.


Ich schätze Erich Kästner sehr, vor allem seine Kinderbücher wie Das doppelte Lottchen und Emil und die Detektive - was hab ich die Verfilmungen geliebt, wie sehr war ich mit Emil als Detektiv unterwegs ...
Und natürlich liebe ich seinen hintergründigen Humor, und seine Art, Schlusspointen in seinen Gedichten zu setzen ist schließlich in der deutschen Lyrik nahezu einmalig.
Oft ist es ja so, dass er äußere Anlässe beschreibt, aber auf eine Weise, die sie so aufhellt, dass sie in diesem Licht eine typische Wirklichkeit zeigen; ich denke da an den Monolog in der Badewanne, hier ein Auszug:

Da liegt man nun, so nackt wie man nur kann,
hat Seife in den Augen, welche stört,
und merkt, aufs Haar genau: Man ist ein Mann,
Mit allem, was dazu gehört.

Es scheint, die jungen Mädchen haben recht,
wenn sie - bevor sie die Gewohnheit packt -
der Meinung sind, das männliche Geschlecht
sei kaum im Hemd erträglich. Und gar nackt!

. . .
Da liegt man ohne Portemonnaie und Hemd
und hat am ganzen Leibe keine Taschen.
Ganz ohne Anzug wird der Mensch sich fremd ...
da träumt man nun, anstatt den Hals zu waschen.

Der nackte Mensch kennt keine Klassenfrage.
Man könnte, falls man Tinte hätte, schreiben:
"Ich kündige. Auf meine alten Tage
will ich in meiner Badewanne bleiben."


. . .
In dieser Weise sind auch köstlichst Klassenzusammenkunft, Gedanken beim Überfahrenwerden und andere geschrieben.
Doch zurück zur Sachlichen Romanze; sie beginnt ja:

Als sie einander acht Jahre kannten
(Und man kann sagen: Sie kannten sich gut),
Kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

und die zweite Strophe lautet:

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
Versuchten Küsse, also ob nichts sei,
Und sahen sich an, und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Erich Kästner spricht von Liebe. Aber eines ist sicher: wirkliche Liebe war es nie.
Das, was zwei Menschen zusammenführt, ist oft eine gemeinsame Struktur, die sie sich - ihnen unbewusst - vorgenommen haben, zusammen zu überwinden, oder eine gemeinsame Vergangenheit in früheren Leben, die sie weiterführen und vielleicht zu einem guten Ende bringen wollen.
Aber nicht Liebe. Hormonelle Aufwallungen sind keine Liebe, auch wenn sie manche dafür halten oder halten wollen; vielleicht kann man sie als Annäherungsweisen bezeichnen.
Deshalb kommt es, dass sich zwei am Ende einer Liaison so fremd sind und innerlich den Kopf schütteln und womöglich sagen: Wie konnte ich nur ...
Nicht von ungefähr spricht die Bibel davon, dass das, was Gott zusammenfügt, der Mensch nicht scheiden solle.
Doch solche womöglich jahrelang dauernden Zusammenkünfte wie in Kästners Sachlicher Romanze hat Gott nicht zusammengefügt. Was Gott zusammenfügt, das ist, wie ich es nenne, die erste Ehe, es ist die eigentliche Ehe, ist das, was wir Seelenpartnerschaft nennen.
Freilich können zwei Menschen nicht Seelenpartner sein und dennoch in Liebe eine Ehe führen. Im Himmel gibt es keine Ehen, heißt es in der Bibel. Wo Liebe ist, ist Ehe zwischen Mann und Frau. So ist es auch im Hohelied Salomos. Beide, Sulamith und Salomo, sind dort "nur" ein Paar. Dennoch steht ihre Liebe im Zentrum der Bibel.
Auch von daher - so möchte ich formulieren - ist eine wirkliche Ehe immer ein Zusammensein in Liebe und umgekehrt: ein Zusammensein in Liebe ist eine Ehe. Zoff und Auseinandersetzung eingeschlossen. Wir leben schließlich auf der Erde.
Das, was die Kirche als Sakrament bezeichnet, ist in Wahrheit ein inneres Gut. Ein inneres Heiligtum, eben ein Sacra-ment.
Davon, von einer Ehe in dieser Liebe, sind die beiden in Kästners Gedicht allerdings weit entfernt. Gut, wenn es an den Tag kommt, an den Tag kommen darf. Dann verliert sich eine Ehe wie ein Stock oder Hut. Und wenn sie sich so verliert, das heißt, wenn nicht prozessiert oder schmutzige Wäsche gewaschen wird, dann ist es gut. Nie finden zwei grundlos zusammen.
Solange es keine Kinder gibt, ist solch ein Ende für mich nicht tragisch; in gewisser Weise ist es sinnvoll, macht Sinn. Eine solche Beziehung kann beide Partner ihrer inneren Wahrheit ein Stück näher bringen. Denn jeder Mensch möchte erfahren, was Liebe ist.
Deshalb ist die Tatsache, dass die katholische Kirche eine Scheidung in gewisser Weise sanktioniert, Un-Sinn. Nur eine Scheidung zweier Menschen, die Gott wirklich zusammengeführt hat: Das wäre ein Verstoß gegen das Sakrament der Ehe. Das aber, so hoffe und glaube ich, kommt so häufig nicht vor, denn das wäre nun wirklich tragisch.


Der Vollständigkeit halber noch die beiden Schlussstrophen Kästners:

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach vier
Und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingn ins kleinste Café am Ort
Und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein und sie sprachen kein Wort
Und konnten es einfach nicht fassen.
Über Erich Kästner als Frauenversteher: hier

Samstag, 4. Dezember 2010

Adventszeit ist die Zeit des Mütterlichen - Adventszeit ist Marienzeit.

In der Schwangerschaft tritt der Mann in den Hintergrund; die Familie, die Bekanntschaft, die Verwandtschaft schaut auf den Bauch der Mutter; der wird immer dicker. Und jeder tut alles, um der Schwangeren einen Weg abzunehmen, Dinge aus dem Weg zu räumen und mitzuhelfen, dass sie ihre wertvolle Last nicht allein trägt - alle wollen mittragen ...
Adventzeit ist in ganz besonderem Maße Marienzeit. Menschen, die der Bibel kundig sind, teilen ihr Erstaunen über die Engelworte, teilen ihre Freude.
Dass sie ausgerechnet hochschwanger noch unterwegs sein muss zur Volkszählung ... hoffentlich geht alles gut.
Ja, es wird gut gehen.
Gut, dass Joseph so stark und umsichtig ist, sie hegt und mitträgt.
Er ist in den Hintergrund getreten, aber er ist Marias Grund; auf ihm gründet ihre Sicherheit.


Diese Zeit des Mütterlichen färbt auf alle Menschen ab. Die Menschen gehen sanfter miteinander um, zärtlicher, empfindsamer. 
Wer friert, hat unser Mitgefühl, wer kein Essen hat, dem geben wir gern ...
Wäre es nur immer so.
Schön, dass es in der Weihnachtszeit so ist.
Dieses Jahr ist sie besonders intensiv.
Es ist die Zeit des Mütterlichen. Und es ist höchste Zeit, dass das Mütterliche wieder verehrt, geehrt wird, in sein Recht tritt.
Es geht auch eben um die Bedeutung des Weiblichen.
Zu lange war Gott ein Mann. Nun wird er eine Frau im Bewusstsein der Menschen.
Und manche wissen: Er ist beides in Einem.
Damit der Mensch Mensch bleiben kann, gibt es Männliches und Weibliches.
Wenn Menschen ihr MenschSein wahrnehmen, geschieht das, was Weihnachten und MenschSein so wertvoll macht.
Ein Kind wird geboren.