Wir möchten euch ermutigen, mit eurem Körper zu reden. Er liebt das! Die meisten von euch sprechen ihren Körper nicht auf positive Weise an. Ihr sagt eher Dinge wie:„Ich bin dick, ich bin hässlich, ich bin zu klein, zu groß, zu krank“ usw. Diese alten Programmierungen dienen euch nicht mehr. Euer Körper liebt es, von euch neue Anweisungen zu erhalten. Ihr könnt euch das so vorstellen: Jede eurer Zellen ist ein Teil eurer Gesamtheit und hat ein einzigartiges Bewusstsein. Gefällt es euch nicht auch, Wertschätzung und Anerkennung zu erfahren? Versucht einmal, ins Gespräch zu kommen. Folgt dabei eurer eigenen inneren Führung. Sie wird euch den Weg weisen. (…)
Was die Art und die Qualität eurer Nahrungsmittel betrifft – biologisch oder konventionell angebaut, roh oder gekocht, mit tierischen Produkten oder vegan –, so kommt das ganz auf das Individuum an. Idealerweise sollt ihr frisches, biologisch angebautes Obst und Gemüse und Produkte von liebevoll gehaltenen Tieren zu euch nehmen. Manche von euch haben jedoch gesehen, wie die Tiere auf eurem Planeten abgeschlachtet werden, und meinen, man solle unter allen Umständen auf alle tierischen Produkte verzichten. Nun, wir sagen euch, diese Haltung beruht oft auf Bewertungen. Manche von euch werden in diesem Punkt anderer Meinung sein, und das ist in Ordnung. Wir bieten euch nur eine weitere Sichtweise an.
Auf einer rein körperlichen Ebene ist es für euch immer noch ab und zu notwendig, Fleisch zu euch zu nehmen. Ihr braucht die Proteine und Mineralien und auch manche der komplexen Molekülketten, die ihr nur aus tierischen Produkten aufnehmen könnt, um eure Zellstrukturen neu zu kalibrieren.
Unabhängig davon, ob ihr Pflanzen oder Fleisch esst, empfehlen wir euch, es mit Achtung vor der Natur zu tun. Seid euch der Kostbarkeit des Lebens bewusst, welches ihr zu euch nehmt, und dankt ihm für seine Existenz. Ihr nehmt die Lebenskraft eines anderen Bewusstseins auf.
Zu viel von irgendetwas ist ungesund, selbst bei gesunden Lebensmitteln. Es geht um Ausgewogenheit und Mäßigung. Darauf solltet ihr euch aus unserer Sicht konzentrieren.
Politik und Gesellschaft, Idee und Wirklichkeit, Ethik und Religion, Spiritualität und Mythologie, Literatur und Kunst: Das sind die Felder, die mich immer wieder zu Beiträgen bewegen.
Seiten
Dienstag, 28. Oktober 2025
Sprich mit deinem Körper! – Ab und zu ist es noch notwendig, Fleisch zu essen!
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Der kosmische Ursprung unserer Sexualkraft – ihr Zusammenhang mit dem Vogelflug – das vulgär verwendete Wort "vögeln" verweist auf die Entfremdung des Menschen von seinen kosmischen Wurzeln
(..) es wäre eine vollständige Verkennung der okkulten Wahrheiten, wenn man in den Fortpflanzungskräften an sich etwas Niedriges sehen wollte. Nur wenn der Mensch diese Kräfte mißbraucht, wenn er sie in den Dienst seiner Leidenschaften und Triebe zwingt, liegt etwas Verderbliches in diesen Kräften, nicht aber, wenn er sie durch die Einsicht adelt, daß göttliche Geisteskraft in ihnen liegt. Dann wird er diese Kräfte in den Dienst der Erdenentwickelung stellen und die Absichten der charakterisierten höheren Wesenheiten durch seine Fortpflanzungskräfte ausführen. Veredelung dieses ganzen Gebietes und Stellung desselben unter göttliche Gesetze ist das, was die Geheimwissenschaft lehrt, nicht aber Ertötung desselben. Die letztere kann nur die Folge äußerlich aufgefaßter und zum mißverständlichen Asketismus verzerrter okkulter Grundsätze sein. (Rudolf Steiner in der GA 11, S. 125)
Die sexuelle Begierde war ursprünglich eine kosmische Kraft. Der früheren Erde strömte sie von der Sonne zu und umfloss sie; es war jene Kraft, die heute die Fortpflanzung im Inneren des Menschen ausmacht.
Der Frühlingszug der Vögel ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Art Brautzug. Bei diesen Wesen ist das Geschlechtliche noch in der Umwelt, und die kosmische Kraft ist die dirigierende Macht, die den Zug von außen lenkt und leitet, während bei den anderen Wesen diese Kraft eingezogen ist in die einzelnen Leiber. Dieselben Kräfte, die im Innern des Menschen, in seinem Leibe wirken, wirken auch im äußeren Makrokosmos. Dieselbe Kraft, die Mensch und Mensch zusammenführt, die im Leibe des Menschen als Geschlechtskraft wirkt, wirkt bei der Vogelspezies nicht im Innern der Wesen, sondern von außen und drückt sich in dem äußeren Zuge der Vögel um den Planeten aus. So wandern die Kräfte, die außen sind, in das Innere der Wesenheiten hinein, um im Menschen die Möglichkeit zu finden, wiederum hinauszuwirken, wenn er die Fähigkeit erobert haben wird, wieder eins zu werden mit dem ganzen Kosmos, dem Außerirdischen.
Wir können den Flug der Vögel sehr bewusst auf neue Weise wahrnehmen:
Auf wunderbaren Bahnen ziehen die Vögel mit der einbrechenden kalten Herbsteszeit vom äußersten Norden nach dem wärmeren Süden, manchmal Hunderte von Meilen, und gelangen im Frühling zurück auf anderen Wegen. Wir haben gesagt, daß die Vögel ein Geschlecht sind, das auf einer früheren Stufe der Entwickelung stehengeblieben ist. Sie wissen, daß der eigentliche Fortschritt auf der Erde erst begann in dem Zeitpunkt, als sich der Mond von der Erde abtrennte. Früher, als die Erde noch mit dem jetzigen Monde zusammen einen Himmelskörper bildete, dem sogenannten Erden-Mond oder die Mond-Erde, da bewegte sich dieser Körper um die Sonne in einer bestimmten Bahn und in einer gewissen Zeit, indem er ihr stets eine Seite zuwendete. In dieser Zeit wanderten alle Lebewesen einmal um den Mond herum, um einmal die Sonneneinwirkung zu empfangen. Jener Zug um den Planeten hat sich heute noch erhalten im Vogelflug, weil die Vögel damals, bevor das Ich in die Erdenentwickelung eintrat, sich abgespalten haben von der fortschreitenden Entwickelung auf der Erde. (GA 101, S. 61f)
Das leider sehr vulgär verwendete Wort "vögeln" ist in Wahrheit überhaupt nicht vulgär, denn es verweist auf den Zusammenhang zwischen der sich im Vogelflug zeigenden kosmischen Sexualkraft und der entsprechenden menschlichen Aktivität. Dieser Zusammenhang ist eigentlich in keiner Weise vulgär.
Heute machen sich Menschen wieder auf, die Wirklichkeiten unserer Seele zurückzuholen, eben auch die spirituelle Dimension unserer Sexualität. Dies geschieht unter anderem mit großem Beistand von Maria Magdalena, der großen Geliebten und Frau von Jesus (siehe vorausgehende Beiträge und "Das Manuskript der Magdalena" von Tom Kenyon und Judi Sion)
Mittwoch, 22. Oktober 2025
Petrus, Andreas und die Arroganz der Männer - aus dem "Evangelium der Maria"
Auf Bitten des Petrus teilt sie diese den Jüngern mit.
Deren Reaktion ist bezeichnend; nur gut, dass Levi - er entspricht wohl dem Evangelisten Matthäus - die Courage hat (solche Männer gibt es auch), Maria zur Seite zu springen; im Evangelium heißt es:
1) Als Maria dies gesagt hatte, verstummte sie; denn bis dahin hatte der Erlöser mit ihr geredet.
2) Andreas aber antwortete und sprach zu den Brüdern: Sagt, was ihr zu dem sagen wollt, was sie gesagt hat. Ich jedenfalls glaube nicht, dass der Erlöser das gesagt hat. Denn diese Lehren sind wahrlich seltsame Ideen.
3) Petrus antwortete und sprach über dieselben Dinge.
4) Er befragte sie über den Erlöser: Hat er wirklich privat mit einer Frau gesprochen und nicht öffentlich mit uns? Sollen wir uns umdrehen und ihr alle zuhören? Hat er sie uns vorgezogen?
5) Da weinte Maria und sagte zu Petrus: Mein Bruder Petrus, was denkst du? Glaubst du, ich hätte mir das in meinem Herzen ausgedacht oder würde über den Erlöser lügen?
6) Levi antwortete und sprach zu Petrus: Petrus, du warst schon immer hitzig.
7) Jetzt sehe ich dich wie die Widersacher gegen die Frau ankämpfen.
8 ) Wenn aber der Erlöser sie würdig gemacht hat, wer bist du denn, dass du sie abweisen könntest? Gewiss, der Erlöser kennt sie sehr wohl.
9) Deshalb liebte er sie mehr als uns. Lasst uns vielmehr beschämt sein und den vollkommenen Menschen anziehen, uns absondern, wie er es uns geboten hat, und das Evangelium predigen, ohne andere Regeln oder Gesetze aufzustellen als das, was der Erlöser gesagt hat.
10) Und als sie das hörten, begannen sie auszugehen, um zu verkünden und zu predigen.
Dienstag, 14. Oktober 2025
Das weibliche Prinzip - ein dunkler, feuchter Abgrund ...
(..) aus der von Sonnenlicht durchfluteten Perspektive des männlichen Prinzips trägt das weibliche Prinzip einen dunklen, feuchten, gefährlichen Abgrund in sich. Das solare Prinzip fühlt sich von der Dunkelheit des lunaren Prinzips bedroht. Doch durch die Vereinigung von Sonne und Mond, durch die Vereinigung des maskulinen und des femininen Prinzips, im Gleichgewicht und energetisch ausgeglichen, kann wahre Erleuchtung erreicht werden. („Das Manuskript der Magdalena“)
Ist es die Angst vor dem abgründig Dunklen, Feuchten, warum mehr Männer, als man annehmen möchte, Angst vor dem Weiblichen, Angst vor der weiblichen Sexualität haben, auch wenn sie ganz anders tun … (vgl. "Die oft klammheimliche Angst mancher Männer vor der Vagina")
Ist das auch ein Grund, warum es der Kirche gelingen konnte, der Menschheit weiszumachen, dass Frauen verdorben sind und dass die sexuelle Leidenschaft zwischen einem Mann und einer Frau böse ist?
Dabei kam ihr ja entgegen, dass von den beiden Schlangen am unteren Ende unserer Wirbelsäule die solare, also männliche Schlange, golden leuchtet, die lunare weibliche Schlange aber, links von der Wirbelsäule, schwarz ist.
Braucht es noch mehr an Beweisen, dass man sich vor dem Dunklen, Feuchten in Acht nehmen muss - genügen schwarze Schlangen nicht ?!
Brauchte es noch mehr Legitimation, Frauen den Weg in die Ämter der Kirche zu versperren und die Männer der Kirche aufzufordern, besser allein zu leben als zu zweit ...
Warum hat denn die Schlange sich am Anfang der Zeiten an das Weib gewandt, um den Menschen aus dem Paradies herauszubekommen?
Doch, weil das Einfallstor für das Böse eben das Weib war ...
In Ricarda Huchs Buch „Luthers Glaube“ findet sich der Hinweis auf einen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen der Frau und der Erkenntnis des Bösen, einem Zusammenhang zwischen dem Weiblichen und der Sehnsucht nach dem Teufel.
Rudolf Steiner schrieb vor etwas mehr als 100 Jahren dazu (GA273): „(..) man kann auf diese Dinge nicht weiter eingehen, denn man würde heute noch auf sehr dünnes Eis treten, wenn man sie andeuten, geschweige weiterhin besprechen würde.“
Doch heute ist die Zeit reif dafür. Vor der Kirche haben immer weniger Leute Angst und die Macht der Männlichkeit bekommt immer mehr Risse, weil die Menschen erkennen, wie sehr diese kaputte Männlichkeit für die Nöte und vielen Kriege auf der Welt verantwortlich ist (die sie gegebenenfalls ganz großspurig beendet ...).
Heute kann eine Maria Magdalena in Das Manuskript der Magdalena behaupten, dass in der magischen Anziehung zwischen den Geschlechtern die Grundlage für die Himmelfahrt entsteht. Und sie formuliert:
Die Geheimnisse der Erhöhung des Bewusstseins durch heilige Sexualität, so wie Jeshua und ich sie praktizierten, wurden von der Kirche unterschlagen. Mir ist klar, dass nur eine Handvoll Menschen meine Geschichte verstehen wird, doch das genügt.Jeder mag selbst entscheiden, ob er zu der Handvoll Menschen gehören will.
Zu den Menschen, die darum wissen, dass das Dunkle, Feuchte verantwortlich ist für alles Leben und das Männliche nur so glänzen kann, weil es das Geheimnis des Dunklen gibt, ein Geheimnis, das sich zu offenbaren beginnt.
Anmerken möchte ich noch, dass Maria Magdalena darauf hinweist, dass auch ein einzelner Mensch sich entsprechend weiterentwickeln kann, denn diese Entwicklung geschieht durch die Stärkung des Ka-Körpers, also des Ätherleibs und den bewussten Aufstieg der beiden Schlangen. Beides ist möglich durch entsprechende Übungen, deren im Übrigen auch Paare bedürfen.
Dass all dies nicht zu sehr sich verbreitet, hängt auch damit zusammen, dass es um ungeheuer machtvolle Energien geht, die in unserer Zeit - in Atlantis lief es falsch - in die Hände derer kommen mögen, die diese Energien - Maria Magdalena vergleicht ihre Explosionskraft mit der einer Atombombe - zum Segen der Menschheit nutzen mögen.
Sonntag, 12. Oktober 2025
„ Die neuen Bekenntnisse haben zum Teil gerade die Anschauung über die Maria ausgerottet.“ - Wer tritt uns in Wahrheit in Maria entgegen?
- „ Die neuen Bekenntnisse haben zum Teil gerade die Anschauung über die Maria ausgerottet.“ (R. Steiner, GA 202)
- In Maria tritt uns in Wahrheit die wiedergeborene Isis entgegen, die durch den Weltengeist befruchtete Menschenseele. Die Kosmische Mutter.
Vielleicht kennt der bzw. die ein oder andere jene Stelle aus der Tannhäuser-Oper Richard Wagners, als Tannhäuser auf einmal innerlich spürt, dass er nicht bei der Venus, der Göttin der Liebe, der nur sinnlichen Liebe, in ihrer Grotte bleiben möchte. Als er aber das äußert ihr gegenüber, spürt er ihre ganze energetische Macht und spürt, dass ihm die Kraft fehlen könnte, den Venusberg zu verlassen, zumal ihm Venus zuruft:“Nie wird Vergebung dir zuteil“!
Da entringen sich als ein gewaltiger Schrei seiner Seele die Worte:“Mein Heil! mein Heil ruht in Maria!“ - Diese Worte entmachten Venus.
Rudolf Steiner macht uns darauf aufmerksam, dass in Raffaels Sixtinischer Madonna uns entgegentritt die wiedergeborene Isis, die durch den Weltengeist befruchtete Seele. Wir erfassen sie in einem Namen: Maria.
In Tom Kenyons und Judi Sions „Das Manuskript der Magdalena“ erfahren wir über Maria, was die ein oder andere schon lange wissen wollte; es heißt dort:
Ich wende mich jetzt meiner geliebten Schwester zu, meiner geistigen Schwester, der Mutter von Jeshua, die auch als Maria bekannt ist.
Maria war eine hohe Eingeweihte des Isis-Kultes und in Ägypten ausgebildet. Deswegen flohen sie und Joseph vor dem Zorn des Königs in Israel nach Ägypten, denn sie war dort, bei den Priesterinnen und Priestern der Isis in Sicherheit.
Ihre Ausbildung war anders als meine, doch wir dienten dem Gleichen. Um mein Verständnis von Maria zu erklären, muss ich eines der tiefsten Geheimnisse des Isis-Kultes enthüllen. Man glaubte, und ich halte es für wahr, dass unter bestimmten Bedingungen die Göttin selbst inkarniert, durch eine Geburt oder durch eine spirituelle Einweihung. Als Maria, die Mutter von Jeshua, noch sehr jung war, erkannten die Hohepriesterinnen der Isis-Tempel sie an der Reinheit ihres Geistes. Sie wurde zur Eingeweihten ausgebildet und erreichte die höchsten Grade. Doch sie wurde nicht zur Priesterin ausgebildet, sondern zu dem, was wir ein „Inkarnat“ nennen.
Ein Inkarnat muss eine hoch entwickelte Seele sein und muss sich einer enormen spirituellen Ausbildung und Disziplin unterziehen. In ihrer abschließenden Einweihung wurde Maria zur Hüterin eines direkten Energiestrahls der Isis. In dieser Hinsicht war sie eine Verkörperung der Kosmischen Mutter. Es war so, als ob es zwei gäbe: Maria als Mensch, reinen Geistes und Herzens, und Maria als Inkarnat, die in sich ein direktes Tor zur Großen Mutter hütete, zur Schöpferin aller Materie, aller Zeit und allen Raums.
So war alles vorbereitet, um ein Wesen mit bemerkenswerten Eigenschaften zu empfangen, das ihr Sohn werden würde, Jeshua.
Sonntag, 5. Oktober 2025
Lebendige Wasser. – Die Symbolik des Brunnens bei Maria Magdalena, Hofmannsthal, Rilke, Baudelaire und C.F. Meyer.
Mich hat ungeheuer beeindruckt, wie sehr eine Frau in der Lage ist, ohne Wenn und Aber zu ihrer Weiblichkeit zu stehen, spürbar ohne Angst, jemand könne diese untergraben, weil sie zutiefst von dem Wert wahrer Weiblichkeit überzeugt ist, wie sie in ihr selbst ist. Solche Weiblichkeit muss nicht kämpfen. Das ist ja auch der Grund, der fast immer hinter oft aggressiven Emanzipationsbemühungen steht: dass Frauen, die um die Stellung der Frau in der Gesellschaft kämpfen, eigentlich den Kampf um Weiblichkeit in sich noch nicht zu Ende gekämpft haben, ja manchmal erst am Anfang dieses Kampfes im eigenen Inneren stehen. Daher rührt für mich auch jene Verbissenheit, die vielfach im Rahmen entsprechender Auseinandersetzungen zu finden ist.
Maria Magdalena, die große Liebe und Frau von Jesus - sie ist die oben angesprochene Frau - äußert aus ihrem Herzen heraus:
(..) in jenen vielen Nächten, wenn Jeshua und ich allein waren, kam er zu meinem Brunnen, um aus mir die Kräfte der Isis zu schöpfen, um sich aufzubauen und zu stärken.
Es ist noch nicht so lange her, dass mir Das Manuskript der Magdalena. Die Alchemie des Horus und die Sexualmagie der Isis zu-fiel, in dessen erstem Drittel der Autor Tom Kenyon Worte - oder sagen wir: eine Botschaft - jener Maria Magdalena channelt, die auf rabbinische Weise mit Jesus, der hier Jeshua genannt wird, verheiratet war und mit dem sie eine gemeinsame Tochter, Sar´h hatte, die allerdings erst nach seinem Kreuzestod auf die Welt kam und mit der sie vorsichtshalber dann in Südfrankreich an Land ging.
Mit Tom Kenyon teile ich eine gewisse Abneigung gegen das Channeln, weil zu oft unklar ist, wer da wirklich auf der anderen Seite steht und Worte eingibt; zu oft werden auch Channelings, wie ich glaube, beobachtet haben zu können, frei erfunden. Das von Tom Kenyon gechannelte Manuskript der Magdalena kommt bei mir allerdings absolut authentisch an. Für mich ist kein Zufall, dass mir während meiner Lektüre einige Brunnengedichte, die zu meinen Lieblingsgedichten überhaupt gehören, in den Sinn kamen und auf eine neue Weise bewusst wurden, was natürlich damit zusammenhängt, dass Maria Magdalena wiederholt vom Brunnen spricht.
Das Manuskript der Magdalena ist deshalb so wertvoll, weil es den Blick öffnet für eine Heilige Sexualität auf eine Weise, wie ich sie so noch nie an anderer Stelle auch nur annähernd so überzeugend dargestellt fand. Vor allem dann kann man den Wert dieses Manuskriptes ermessen, wenn man zum Vorhandensein der Kundalinikraft Ja sagt und nachvollziehen kann, was die beiden Schlangen, die solare und die lunare, rechts und links von der Wirbelsäule in ihrem Aufsteigen bewirken können. Damit einher geht eine seelisch-geistige Wertschätzung des Liebesgefährten bzw. der Liebesgefährtin, die eine Wahrhaftigkeit dem Anderen gegenüber und eine Ehrlichkeit voraussetzt, wie sie in ihrer Herausforderung und Bedeutung im dritten Teil von Das Manuskript der Magdalena eindrucksvoll vermittelt wird.
Dieses Buch gibt auf seinen 250 Seiten neben der Sexualmagie der Isis, in der Magdalena ausgebildet war, Übungen und Möglichkeiten weiter, so dass wir uns auch in unserer Zeit dieser Magie bedienen können, und es gibt ebenfalls einen Einblick in die Liebesbeziehung zwischen Magdalena und Jeshua. Sie begann an einem Brunnen (hier der Textauszug dazu). Diese Liebesbeziehung war geprägt von einer Sexualität, die heute dem Bewusstsein der Menschen verloren gegangen ist, vor allem die Tatsache, dass eine heilige Sexualität die spirituelle Entwicklung der Liebenden fördert. Die Kirche hat ja nicht nur das Weibliche diskreditiert, sondern auch diese wertvolle Sexualität.
Magdalena formuliert hierzu:
Aus meiner jetzigen Sicht finde ich es äußerst tragisch, dass die Geheimnisse und die Heiligkeit unserer Sexualität von der Kirche, von den Kirchenvätern, als Böse verteufelt wurden. Fast 2000 Jahre lang wurde einer der kraftvollsten und schnellsten Wege zu Gottes Erkenntnis als falsch hingestellt (…) Die Wahrheit und die Kraft von Jeshuas Lehren wurden von der Kirche verdreht. Die Geheimnisse der Erhöhung des Bewusstseins durch heilige Sexualität, so wie Jeshua und ich sie praktizierten, wurden von der Kirche unterschlagen. Mir ist klar, dass nur eine Handvoll Menschen meine Geschichte verstehen wird, doch das genügt.
Und an anderer Stelle heißt es:
Die Kirche behauptet, dass ich eine Hure war, doch ich sage euch jetzt, dass die Kirche die Hure ist, denn sie will euch weismachen, dass Frauen verdorben sind und dass die sexuelle Leidenschaft zwischen einem Mann und einer Frau böse ist. Doch genau hier, in der magischen Anziehungskraft der Leidenschaft, entsteht die Grundlage für die Himmelfahrt.
Die Sexualmagie, von der Magdalena spricht, ist ein Synonym für lebendiges Leben. Leben ist nicht selbstverständlich lebendig. Viele Menschen sind tot im Leben, zumindest halbtot. Und ein Gradmesser ist ihre gelebte Sexualität bzw. - gerade im Bezug auf Alleinstehende oder solche, die in einer Beziehung in Wirklichkeit alleine sind - wie lebendig ihre sexuelle Energie sein kann, d.h., ob ihre beiden Schlangen am unteren Ende der Wirbelsäule dahindösen (man muss das leider bei viel zu vielen Menschen wahrnehmen) oder ob sie im Aufstieg begriffen sind. Da ich hier nicht näher auf die Sexualmagie der Isis und die Alchemie des Horus eingehen kann, möchte ich einen kleinen Auszug auf meinen Blog Wortbrunnen stellen. Er mag auch verdeutlichen, dass alles, was mit gelebter heiliger Sexualität zusammenhängt, alles, was der Normalbürger gern auch als phallisch, sexistisch oder pornographisch katalogisiert, im Rahmen der Sexualmagie der Isis und der Alchemie des Horus Zeichen des Lebens, des lebendigen Lebens sind.
Wenn zwei Körper zueinander finden, finden eben auch zwei Seelen zueinander und das ist etwas ganz Besonderes und zugleich ist es so natürlich, aber nicht mit der tierischen Ebene vergleichbar, die ja auch natürlich ist. Jeder ist sich dessen bewusst und muss ja auch regelmäßig davon Kenntnis nehmen, dass es auch unter Menschen eine Sexualität gibt, die der der Tiere vergleichbar und auf diese Ebene gesunken ist. Oft schnüffeln Menschen wie Hunde aneinander, um sich dann wie Tiere zu paaren. Die Menschheit ist in Teilen soweit abgeglitten, dass sie an solchem Verhalten gar keinen Anstoß mehr nimmt. Auf Theaterbühnen, in Filmen, in Social-Media-Videos kommt ja man kaum mehr umhin, damit konfrontiert zu werden.
Die Not kann nur wenden und notwendig ist, dass wieder Menschen sehr bewusst sich zu einer Sexualität bekennen, wie sie Jesus und Maria Magdalena lebten, gewiss auch Maria und Joseph oder auch die beiden Liebenden des Hoheliedes in der Mitte der Bibel.
Menschen haben diesen ein- und zartfühlenden Umgang von liebenden Menschen miteinander in der Lyrik, der Musik oder auch Architektur, der Brunnen-Architektur, immer wieder gestaltet. Wenn wir auf solche Beispiele treffen, dann haben aufsteigende Gedanken und Bilder nichts auch nur entfernt Anstößiges, weil solch ein Umgang miteinander zum Heiligsten gehört, was es unter Menschen gibt. Friedrich Hebbel hat es in Das Heiligste gestaltet oder auch ein Conrad Ferdinand Meyer in Der römische Brunnen, angeregt durch den Anblick der Fontana dei Cavalli Marini in der Villa Borghese, einer Parkanlage inmitten von Rom.
Wir lesen:
Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.
Ich kenne kaum einen Gedichtanfang, der genialer gestaltet ist.
Die acht Verse sind eigentlich im jambischen Versmaß verfasst, d.h., einer unbetonten folgt immer eine betonte Silbe. Eigentlich müsste also zu Beginn des Gedichtes „-steigt“ betont sein. Es gibt allerdings Fälle, wo eine Wortakzentuierung den Anforderungen des Versmaßes zuwiderläuft. Hier ist das der Fall: das „Auf-„ will betont sein; man spricht dann von Tonbeugung. Es schließen sich zum Ausgleich zwei unbetonte Silben an.
Hier hat dieser Beginn zur Folge, dass die Aufwärtsbewegung, die ohnehin im „Auf“ liegt, ganz besonders in den Mittelpunkt gerückt wird.
Conrad Ferdinand Meyer ist nicht dafür bekannt, dass er sich - schon gar nicht auf laute Weise - mit erotischen Inhalten befasst oder sie gar in den Mittelpunkt gerückt hat. Eher ist sein Stil, dass er Dinge ganz sanft und verhalten andeutet. Beispielhaft hierfür ist seine wunderbare Ballade Stapfen, in der das Ende einer Beziehung, einer Liebesbeziehung, auf eine Weise mit den Mitteln von Fußabdrücken angedeutet wird, wie man es berührender kaum gestalten kann.
In der höfischen Literatur des Mittelalters und der Lyrik des Barock, bei Martin Opitz und Andreas Gryphius z.B., wurden Quellen- und Brunnenbilder gern erotisch eingesetzt, wenn das Schöpfen aus dem Born beispielsweise eine sexuelle Vereinigung andeutet. In der mittelhochdeutschen Liebesdichtung ist der Brunnen gern auch Ort der Begegnung, aber auch Symbol des erotischen Begehrens. Ja, im derben Fasnachtsspiel und der Schwankliteratur stehen Brunnen auch unverhohlen für die Vagina und Sprudeln steht für sexuelle Lust und den Geschlechtsakt.
In Rilkes Römische Fontäne (Text s. Schluss) oder auch Hofmannsthals Weltgeheimnis finden sich diese Andeutungen auch bzw. die Inhalte können sexualsymbolisch gesehen werden; auch in Meyers Der römische Brunnen vermag man durchaus Bilder zu assoziieren, die auf den weiblichen Schoß verweisen („der Marmorschale Rund") bzw. auf männliche Erektion und Ejakulation („ Aufsteigt der Strahl“) und eine natürliche Weitergabe der Erregung („Die zweite gibt, sie wird zu reich, / Der dritten wallend ihre Flut“).
Liebe zwischen Mann und Frau - oder auch zwischen gleichgeschlechtlich Liebenden; Maria Magdalena bezieht diese Liebe in ihrem Manuskript ausdrücklich mit ein - unterliegt einem beseligenden Wechsel von Strömen und Ruhen, von Geben und Nehmen; nicht von ungefähr widmet diesem kosmischen Prinzip des Lebens C.F. Meyer die letzten beiden Verse seines Gedichtes („Und jede nimmt und gibt zugleich / Und strömt und ruht.“)
Bei ihm, bei Rilke und Hofmannsthal - anders ist es in Baudelaires Le jet d'eau - kann man das Angesprochene auch naturhaft und dinglich sehen, ohne sexuellen Gehalt.
Wenn man die geschlechtliche Ebene aber mit einbeziehen möchte, dann ist sie in keiner Weise derb, platt, obszön, sondern sie nähert sich einer Sicht auf Körperlichkeit und Sexualität, wie sie sich in Das Manuskript der Magdalenafindet: Sexualität ist lebendiges Leben in wunderbarer Natürlichkeit, wie sie sich ganz natürlich in der Natur und da findet, wo Menschen Lebendiges gestalten.
Die Katholische Kirche hat es ja geschafft, Sexualität Konnotationen beizumengen, die im "Erfolgs"fall schlechtes Gewissen und sündige Gefühle hervorrufen. Und wir wissen ja, dass in der ganzen Bandbreite der Pornographie und Prostitution Sexualität sich vollkommen abgespalten hat von einem erfüllten Menschsein. Wer ist sich heute noch dessen bewusst, dass Sexualität ohne Liebe der Seele schadet, ja, sie an die Grenzen ihres Ruins bringt, weil Kanäle - oder sagen wir Verbindungen - zur seelischen Heimat des Menschen womöglich für viele Leben verstopft sind. Einen grauenhaften Beitrag dazu leisten manche Sexologen - ich denke da u.a. an die aus dem Fernsehen bekannte Ann-Marlene Henning; es ist schon fast unglaublich, wie sehr bei ihr Sexualität auf Sex-Technik und Entblockierung bürgerlicher Moralvorstellungen reduziert wird. Ich habe vor mehr als 15 Jahren einige ihrer damals in Mengen veröffentlichten Sextechnik-Videos angeschaut (mittlerweile finde ich sie nicht mehr auf You Tube); ich habe nicht in Erinnerung, dass sie ein einziges Mal von Liebe gesprochen hätte und mein Eindruck ist auch, dass sie keine Ahnung hat, was diese ausmacht; sie wird, vermute ich, in ihrer Berufsgruppe diesbezüglich nicht die oder der Einzige sein … (hier ein Beispiel)
Die Wahrheit aber ist: Sexualität ist spirituell.
Es wird noch eine ganze Zeitlang so sein, dass darüber viele Menschen lächeln oder Witze machen.
Sexualität ist auch nicht damit verbunden, dass auf Lust Leid folgt. Ein Beispiel, wie sich heimlich auch über Lyrik solch ein Denken einschleicht, habe ich anhand von Baudelaires Der Springbrunnen versucht deutlich zu machen. Weil dies den Rahmen dieses Beitrags hier sprengen würde, habe ich meine Gedanken dazu auf meinem Blog Wortbrunnen festgehalten
Maria Magdalena war die Veröffentlichung ihres Manuskriptes mit Hilfe von Tom Kenyon und Judi Sion deshalb so wichtig, weil sie eine Tür öffnen will zu einer Rückkehr dessen, was Sexualität wirklich ist: Zugang zu unserem Inneren, zu unserer ureigenen Spiritualität. Dieser Weg ist gewiss nicht einfach, er ist eine große Herausforderung und mit viel, sehr viel Mut zu Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit sich selbst und dem Liebesgefährten gegenüber verbunden.
Wir können Hofmannsthals Weltgeheimnis als einen großen Verweis auf unsere Herkunft sehen, die für viele zum Geheimnis geworden ist. Wir können aber auch den Brunnen, von dem er spricht, als ein Vagina-Symbol sehen. Und das ist keineswegs an den Haaren herbeigezogen, denn wir nähern uns ja auf diesem Weg einer so wichtigen Frage, warum so viele Männer, meist klammheimlich, Angst vor dem Weiblichen haben (mehr dazu hier) - und nie einen offenen Blick auf die Vagina werfen, was dazu geführt hat, dass letztere oft pornographisch verzerrt und entwürdigend dargestellt wurde und wird und selbst Frauen sich mit einem offenen Umgang schwer tun. Es ist jener unbekannte Gegenstand, von dem Rilke in der Römischen Fontäne spricht. In jener hat alles noch einen Hauch von Hofmannsthals Weltgeheimnis und alles Angesprochene ist zwar sprachlich für den, der es mag, faszinierend ausgedrückt; doch alles entgleitet auch sehr ins Ästhetisierte, ein Phänomen, das wir bei Rilke häufig finden, was seine Eigenart ausmacht, aber ob er mit dem, was das in seinem persönlichen Leben spiegelt, glücklich war, bezweifle ich sehr, zu sehr bestand bei ihm eine Dysbalance zwischen seiner weiblichen und männlichen Seite, zu sehr überwog das Weibliche in ihm zuungunsten klarer Männlichkeit. Zugleich ist natürlich diese seine seelische Konstitution Quell seiner ungeheuren Sensibilität, die ihm zugleich im Persönlichen so viel zu schaffen machte.
Zum Abschluss möchte ich noch auf eine Übersetzung von Charles Baudelaires Brunnengedicht Le jet d’eau (Der Springbrunnen) verweisen. In ihr wird Phoebe, von der Baudelaire spricht, in Phoebus verwandelt.
Das macht deutlich, wie sehr unsere Erde eines Bewusstseins vom Wert des Weiblichen bedarf und wie wichtig Das Manuskript der Magdalena ist und man mag hoffen, dass es immer weniger Menschen gibt, denen es möglich ist, einfach anstelle des Weiblichen das Männliche zu setzen, zumal hier auch ein wertvolles Original kurzerhand im Grunde gefälscht wird.
Ich schließe mit Rilkes Römische Fontäne. Auch wenn ich mich einer kritischen Anmerkung nicht enthalten konnte, finde ich in seiner Symbolik dieses Gedicht eines der bemerkenswertesten Sonette deutscher Sprache:
Römische Fontäne
Borghese
Zwei Becken, eins das andere übersteigend
aus einem alten runden Marmorrand,
und aus dem oberen Wasser leis sich neigend
zum Wasser, welches unten wartend stand,
dem leise redenden entgegenschweigend
und heimlich, gleichsam in der hohlen Hand,
ihm Himmel hinter Grün und Dunkel zeigend
wie einen unbekannten Gegenstand;
sich selber ruhig in der schönen Schale
verbreitend ohne Heimweh, Kreis aus Kreis,
nur manchmal träumerisch und tropfenweis
sich niederlassend an den Moosbehängen
zum letzten Spiegel, der sein Becken leis
von unten lächeln macht mit Übergängen.